Aus unserer Aktuellen Ausgabe der GleichSicht:
Vorwort
Liebe Mitglieder, Partner und Freunde des ÖZIV Burgenland,
dass wir das heurige Jahr so positiv abschließen, freut uns umso mehr, da wir so lange coronabedingt so viel ausfallen lassen mussten.
Eine wirklich tolle Weihnachtsfeier, endlich wieder wirklich miteinander und persönlich, mit tollem Programm, ganz viel Spaß und einer Tombola für die Gäste. Ein herrliches Sommerfest
im Süden, wo wir endlich einen Platz für künftige Feste gefunden haben und ganz viel Aktivitäten der Sektion Kinder und Jugendliche. Sogar den Familypark durfte die Rollinos Gruppe heuer wieder unsicher machen!
Ganz besonders freut es uns, dass das Interesse an der Auszeichnung mit dem ÖZIV Burgenland Gütesiegel so viel Fahrt aufnimmt. Das Bestreben, ein Angebot für alle Gäste präsentieren zu können und Barrierefreiheit richtig umzusetzen, ist größer denn je – die Zusammenarbeiten z.B. mit der OSG, der Raiffeisenbank, Franchisenehmern von McDonald`s und der Burgenland Energie und nun auch schon mit Interessenten über die Grenzen des Burgenlandes hinaus, freut uns sehr.
Neben dem unglaublichen Mitgliederzuwachs, dürfen wir uns außerdem über sportliche Erfolge freuen. Die Sektion Sport des ÖZIV Burgenland war mit einigen Spielern der E-Rolli-Fußballmannschaft (jenen, die im Nationalteam spielen) in Genf bei einem internationalen Turnier und hat sich
wacker geschlagen!
Die vielen dankbaren und anerkennenden Rückmeldungen, die vielen Empfehlungen unserer Mitglieder an hilfsbedürftige Freunde und Verwandte und so viele positive Bescheide, Verhandlungen und Anträge erfüllen uns mit Stolz.
Viele neue Kooperationen und die Weiterführungen bestehender Partnerschaften sichern unsere Tätigkeiten und ermöglichen uns neue Möglichkeiten, unsere Mitglieder zu unterstützen und zu helfen.
Für den Einsatz namhafter Künstler im Rahmen von Benefizveranstaltungen und die Spenden, die trotz der enorm finanziell herausfordernden Zeiten eingehen, bedanken wir uns in aller Form – ohne diese Zuwendungen wäre vieles nicht möglich und wir können damit unsere Angebote und Unterstützungen einmal mehr sicherstellen – DANKE! Es bleibt uns nunmehr ein gutes neues Jahr zu wünschen und dem großen Team des ÖZIV Burgenland, das sich aus den Mitarbeiterinnen im Büro in Eisenstadt, dem Vorstand des ÖZIV Burgenland und den ehrenamtlichen Mitarbeitern zusammensetzt, Anerkennung und Lob auszusprechen.
Mit barrierefreien Grüßen
eure Präsidenten
Hans-Jürgen Groß und Manfred Seifert
Das ÖZIV Sommerfest im Süden
Ohne Übertreibung kann man dieses Sommerfest das lustigste von allen bisherigen nennen – einer der Gründe dafür war der Besuch der Roten Nasen Clowndoctors in Form von Norbert und Harald. Nachdem sich alle den verdienten Applaus abgeholt hatten, gings erst richtig zur Sache – es wurde getanzt, musiziert, gezaubert (Anmerkung der Redaktion: Norbert war hier nur bedingt erfolgreich ) herumgeblödelt und gescherzt.
Nicht nur die jungen Gäste haben sich gekrümmt vor Lachen – Lukas hat fast keine Luft mehr bekommen - auch für das erwachsene Publikum war es wirklich sehr erheiternd und amüsant. Der elektrische Präsident (Vize-Präsident Dr. Erwin Würrer) und der starke Präsident (Präsident Manfred Seifert) haben sich mitten ins Geschehen geworfen und der coole Tobi hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Bea und Andi (Aichingers Luftballon Tiere – der Auftritt wurde von Herbert Kreuz gesponsert - Danke!) haben über 100! Kunstwerke für die Mitglieder gezaubert – wirkliche Kunstwerke! Libellen, Frösche, Marienkäfer, Affen, Krokodile und so- gar eine Hello Kitty…um nur einige Kreationen zu nennen. Daniel hätte fast ein Platzproblem bekommen mit den vielen Tieren und Noemie wurde kurzerhand gekrönt.
Aber nicht nur das: für die Tombola vor Ort haben wir sogar Preise in Form von Gutscheinen für eine „Session“ bekommen! Das Motto von Bea und Andi: „Tu Gutes, dann widerfährt dir Gutes“ , konnte mit dem eigenen Gewinn bei der Tombola besiegelt werden – wir freuen uns!
Die ganze Zeit hat uns das Team vom „Telegraph“ in Oberwart bestens betreut und alle Wünsche zur vollsten Zufriedenheit erfüllt.
Wir möchten dem engagierten, netten Team Danke sagen und hier natürlich auch dem Team aus der Küche danken – das Buffet war super lecker und perfekt. Die Nachspeise war ebenso lecker, hier möchten wir uns beim Vize-Präsidenten KommR. Dr. Alfred Kollar für das Sponsoring bedanken und freuen uns noch mehr, dass der Opa sich mit seinem Enkerl auf einen Besuch sehen hat lassen.
Zum krönenden Abschluss hat die Tombola mit tollen Preisen für viel Freude gesorgt – jedes Los war ein Gewinn – auch Norbert und Harald haben gewonnen und sich mit den Gästen gefreut, nachdem der Lospreis einfach hergezaubert wurde…uns ist das leider nicht gelungen….
Der für manche Mitglieder weite Weg in den Süden hat sich echt gelohnt und unsere Mitglieder aus der Region durften den Heimvorteil genießen.
Ein perfektes Fest bei perfektem Wetter mit tollem Programm und lieben Menschen – wir bedanken uns bei den Sponsoren für die Tombola, bei unseren Akts vor Ort, bei den Verantwortlichen beim ÖZIV Burgenland und natürlich bei unseren Mitgliedern fürs Kommen – fürs nächste Jahr ein Tipp: kommt vorbei, es lohnt sich und ist wirklich ein Highlight in unserem Vereinsjahr!
Endlich wieder Familypark für die Rollinos!
Nach einer gefühlten Ewigkeit haben die Rollinos wieder einmal den Familypark in St. Margarethen unsicher machen dürfen.
Unser Landeshauptmann, Herr Mag. Hans Peter Doskozil, hat der Sektion Kinder und Jugendliche die kostenfreien Eintritte 2022 gespendet und den Kindern und Begleitern einen wundervollen Tag ermöglicht.
Von den 30 Karten sind natürlich alle vergeben worden und so hat sich eine große Gruppe gleich zur Öffnung der Tore beim Familypark getroffen. Die Kinder waren aufgeregt und konnten das Aufsperren gar nicht erwarten.
Kaum drinnen angekommen, konnten die Betreuer der Kindergruppe gleich beweisen, wie „flugtauglich“ sie sind – und auch ein bisschen körperliche Betätigung stand auf dem Programm.
Die Mitarbeiterinnen aus dem Büro haben sich in der Entenbahn mit Lukas dann gleich ausrasten müssen.
Alles war schon so nett gruselig dekoriert für das anstehende Halloween Event – das haben wir gleich ausgenutzt!
Nach einem Wettrutschen, das eindeutig die ÖZIV Crew gewonnen hat – sind wir, bei Gott sei Dank schönem Wetter, auch ordentlich nass geworden in der Kroko Bahn – das war ein Spaß!
Bei den Wasserwerfern aus den Kanonen hat Theo sehr gut getroffen……und alle anderen auch….
Der rasante Lukas hat Celine ganz schön ins Schwitzen gebracht……und Luise hat ihren ganzen Mut zusammengenommen und hat sich mit Maria in die große Schiffschaukel getraut…….
Niklas hat auch dafür gesorgt, dass es Mama und Papa nicht fad wird ……
Die Rollinos Gruppe hat den Park erst verlassen, als die Durchsage zum Zusperren eingespielt wurde und die Attraktionen geschlossen wurden – vorher war an Gehen nicht zu denken!
Lamawanderung in St. Georgen – tierisch gut!
Wie versprochen, hat uns Christian Wagner (Bienenoase St. Georgen) zu einer Lamawanderung eingeladen.
Das Wetter hätte schöner nicht sein können und so haben wir Tabaluga, Artos und Lupo geschnappt und sind losmarschiert.
Die Truppe angeführt hat Tabaluga, gefolgt von Artos - der gechillte Lupo war das Schlusslicht der Truppe.
Vom Gehege am Rande von St. Georgen führte uns der Weg an der Kirche vorbei zu einem schönen Rastplatz, wo wir und auch die Lamas eine kleine Jausenpause eingelegt haben.
Wen man da so trifft: unseren Para Sport Sektionsleiter, Michael Streit samt Assistentin und Assistenzhund Versace! Die Lamas ließen sich unbeeindruckt die Weinreben weiter schmecken…
Querfeldein haben wir die Schafherde besucht und die Schafdame Vivi hat uns gezeigt woher das Lanolin kommt und nebenbei ein paar Streicheleinheiten eingeheimst. Die Lamas haben in der Zwischenzeit wieder geschmaust.
Auf dem Spielplatz haben wir, wie schon beim letzten Ausflug (siehe Gleichsicht Ausgabe 01/2022), ein Picknick veranstaltet. Unsere 3 Lamaburschen haben, wie sollte es anders sein, sich auch die Bäuchlein vollgeschlagen – diesmal mit Gras. Nach der erholsamen Pause mit viel Spaß und leckeren selbstgemachten Köstlichkeiten haben sich die Rollinos auf den Rückweg gemacht.
Zufriedene Lamas auf der Koppel, fröhliche Kinder und Familien, tolles Wetter und das Versprechen auf ein weiteres Abenteuer mit Christian und seinen Tieren, machen Vorfreude auf die nächsten Aktivitäten der Kindertruppe!
Danke Christian für deine tollen Ausflüge und Danke an die überaus braven Lamas, die uns so viel Spaß bereitet und nicht gespuckt haben!
Magic Moments - Ein magischer Moment in der Steiermark für Max
Jährlich lockt der Red Bull Ring in Spielberg in der Steiermark. Die Formel 1 hat sich unser Magic Moments Kandidat Max immer im Fernsehen angeschaut – bis zum Juli 2022.
Nachdem er aus der Losbox als Magic Moment Kandidat gezogen wurde und Mama Petra uns von der Liebe zum Motorsport erzählt hat, haben wir alle Register gezogen und unglaubliches erreicht: über 300.000 Gäste beim Großen Preis von Österreich und mittendrin unser Max!
Die PROJEKT SPIELBERG GMBH & CO KG hat Max und seine Familie für das ganze Rennwochenende eingeladen! Und nicht nur irgendeine Einladung – nein: Sitzplätze an der Start/ Zieltribüne, gegenüber der Boxen von Verstappen und Perez!
Sergio Perez, Pierre Gasly, Alexander Albon, Carlos Sainz, Yuki Tsunoda, Lando Norris, Nicholas Latifi, diese Rennfahrer hat Maxi persönlich getroffen und alle haben Maxis Rollstuhl signiert – eine Erinnerung der Superlative.
Max durfte sogar in die Renn-Boxen und sich in ein Formel 1 Auto setzen – auf dem Weg dorthin mit dem Rollstuhl, gab es eine Zuschauerwelle der Begeisterung für Max. Auf der Homepage www.magicmoments-burgenland.at gibt es sogar ein kurzes Video zum Mitfühlen und natürlich alle Fotos.
Mama Petra: „Maxi hatte so viel Spaß und war jeden Tag total aufgeregt. Wir hatten super Plätze, gegenüber war gleich die Box von Verstappen und Perez, also spitzen Plätze. Maxi hat vor Begeisterung jedes Mal geschrien. Am Donnerstag waren wir auch bei der Pitlane-Tour dabei, da durfte Maxi runter zur Rennstrecke und zu den Boxen reinschauen. Als er entlang der Rennstrecke mit dem Rollstuhl fuhr, jubelten die Menschen auf der Tribüne, einfach Gänsehaut. Es war laut, aber zum Aushalten, die Aufregung siegte“.
Wer kann einen Magic Moment erleben?
Jedes ordentliche Mitglied des ÖZIV Burgenland bis zum vollendeten 14. Lebensjahr hat die Chance auf einen Magic Moment. Wir ziehen mehrmals pro Jahr eine/n Gewinner/in aus unserer Losbox und fragen anschließend bei den Eltern nach den Hobbys und Interessen des Kindes. Entsprechend dieser Vorgaben machen wir uns auf die Suche nach einem ganz persönlichen Magic Moment und berichten anschließend von diesem tollen Erlebnis!
Interview mit dem geschäftsführenden Präsidenten des ÖZIV Burgenland Hans-Jürgen Groß
(erschienen in der ÖZIV INKLUSIV des ÖZIV Bundesverband)
"Ich wollte rechtliche Klarheit zum Thema herstellen“
Richtungsweisendes Urteil gegen Gastrobetrieb wegen nicht vorhandener barrierefreier Toilette
Hans-Jürgen Groß, Präsident des ÖZIV Burgenland, hat das gegen den Wiener Gastronomiebetrieb Plachutta angestrengte Verfahren wegen einer nicht vorhandenen, barrierefreien Sanitäranlage im Plachutta-Restaurant Wollzeile nunmehr rechtskräftig gewonnen. Die rechtliche Basis dafür legte das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (BGSTG).
Das Bezirksgericht Döbling erkannte bereits mit Urteil vom 10.01.2022, dass laut §5 Abs. 2 BGSTG eine mittelbare Diskriminierung vorliegt. In weiterer Folge hat die Mario Plachutta Ges.m.b.H. gegen dieses Urteil berufen. Nun liegt das Urteil vor: Das Berufungsgericht hat alle Einwände abgewiesen, insbesondere die "Unzumutbarkeit aufgrund baulicher Gründe und Gründen des Denkmalschutzes".
Auszug aus dem Urteil: "Der Beklagte wäre folglich seit dem 1.1.2016 verpflichtet gewesen, eine barrierefreie Sanitärräumlichkeit für ihre Gäste zur Verfügung zu stellen."
Der Abschlusssatz des Urteils lautete: "Hervorzuheben ist aber letztmalig, dass die mittelbare Diskriminierung darin liegt, dass die Beklagte keine barrierefreie Toilette zur Verfügung stellte."
ÖZIV INKLUSIV Chefredakteur Hansjörg Nagelschmidt sprach mit Hans-Jürgen Groß über das Verfahren und seinen juristischen Erfolg:
Was war deine Motivation diesen Rechtsstreit zu führen?
Das Problem einer barrierefreien Toilette ist seit meiner Zeit im Rollstuhl ein Thema. Baulich nicht möglich, Denkmalschutz, unzumutbar, beim nächsten Umbau, nimm doch eine Flasche und gehe in einen extra Raum, Sammelsackerl für Urin in unterschiedlichsten Ausprägungen wurden mir ebenso empfohlen.
Eigentlich ging es immer darum, dass ich die Lösung finden und Verständnis aufbringen muss, ich als Kunde. Ich konnte das überhaupt nicht verstehen, braucht sich doch jemand ohne Behinderung auch keine Gedanken darüber zu machen. Da sperrst du erst gar nicht auf, wenn du kein WC hast. Neben all dem macht es Stress, in vielerlei Hinsicht. Ich will kein Sackerl, keine Flasche oder sonst etwas! Ich will einfach auf eine Toilette und das ohne Rechtfertigung, ohne das Thema zum Hauptthema zu machen, egal ob es andere so machen oder nicht, ich will es so nicht!
Ich habe mich auch wissenschaftlich mit dieser Frage auseinandergesetzt und es ist für viele ein Problem, wird sogar zum Beziehungskiller. Wie fühlen sich ältere Personen mit Rollator oder ähnlichem, Personen mit Darmproblemen usw.? Niemand kann ohne ein WC, ich wollte nicht glauben, dass unser Rechtsystem eine derartige Ausgrenzung zulässt. Und die Umbaukosten? Die können bei einer der größten und erfolgreichsten Gastrofamilien in Wien, ja kein Thema sein. Wir reden ja nicht vom kleinen Cafè um die Ecke, sondern einem Touristenmagnet mit Millionenumsatz. Und der Denkmalschutz? Ja genau, der kommt immer gelegen, wenn man nicht mehr weiterweiß. Denn Denkmalschutz und Kostenfaktoren sind schon toll oder? Ich würde ja gerne, kann aber nicht! Das ist ein wichtiges Thema, aber was soll ich denn tun? Zusammengefasst, ich wollte rechtliche Klarheit zu dem Thema herstellen – bin ich im Rollstuhl genauso Kunde wie alle anderen oder eben nicht.
Nunmehr ist das Urteil gegen Plachutta rechtskräftig – was bedeutet dir das persönlich und wird das Auswirkungen auf künftige Rechtsstreitigkeiten haben?
Ganz ehrlich mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, in erster Linie wegen der Kosten. Hätte ich die Klage verloren, wären die Kosten von mir zu bezahlen gewesen. Einige tausend Euro! Ich habe 1000,- Euro Schadenersatz zugesprochen bekommen. Daraus erkennt man, wegen des Geldes habe ich es bestimmt nicht gemacht.
Das Urteil zeigt, dass Denkmalschutz und unzumutbare Kosten zwar schnell gesagt sind, aber auch zu beweisen sind. Und hier auch
ein ganz wichtiger Hinweis: Das wird nicht erst im Gerichtsverfahren erhoben! Der Beklagte (in diesem Fall Plachutta) musste beweisen, dass es unzumutbar ist oder aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich war, eine barrierefreie Toilette zu installieren – das konnten sie aber nicht!
Dieses Urteil hat alle möglichen Rechtsinstanzen durchlaufen und hat natürlich Vorbildcharakter für zukünftige Verfahren. Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nämlich zu einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der wir alle die gleichen Chancen und Möglichkeiten vorfinden. Leider fangen wir hier erst bei den Grundbedürfnissen an.
Dieses Urteil zeigt auch, welche rechtlichen Möglichkeiten vorhanden sind. Wir müssen uns nicht verstecken, einer Diskriminierung kann man entgegentreten und je mehr es machen, desto schneller werden Veränderungen erfolgen.
Eine barrierefreie Toilette muss trotz des Gerichtsurteils nicht errichtet werden – was sind deine Gedanken dazu?
Das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz (BGSTG) hat Stärken und Schwächen. Der fehlende Beseitigungs- oder Unterlassungsanspruch gehört für Privatpersonen jedenfalls dazu. Wenn wir den konkreten Fall heranziehen, was könnte einen Umbau bewirken? Etwa die 1000,- Euro Schadenersatz für einen millionenschweren Unternehmer? Oder
vielleicht, wenn viele Rollstuhlfahrer:innen dem Beispiel folgen würden und ebenso Klage einbringen?
Aus meiner Sicht, müsste die Klage – ähnlich wie pensionsrechtliche Ansprüche – ohne Kosten für den Betroffenen möglich sein, weil wer ist denn der finanziell Stärkere in dieser Auseinandersetzung? Auf den Straßenverkehr umgemünzt wäre das so, als wenn der LKW vor dem Fußgänger am Zebrastreifen Vorrang hätte, ist das so? Des weiteren wäre es notwendig, den Interessensvertretungen wie zum Beispiel dem ÖZIV rechtliche Möglichkeiten zu geben, um für die Mitglieder derartige Verfahren führen zu können. Damit könnte man die Betroffenen aus der Schusslinie nehmen, denn ein Gerichtsverfahren ist sehr anstrengend. Derzeit sind nur für den Behindertenanwalt und den Behindertenrat diese Voraussetzungen geschaffen.
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mich sehr über den Ausgang und auch die Begründungen der Gerichte freue. Ich bin guter Dinge, dass dies der Anfang einer neuen Denkweise ist, wo der Stellenwert von Menschen mit Behinderungen, und deren Anspruch an Barrierefreiheit, neu bewertet wird. Ebenso bin ich überzeugt, dass die Eine oder der Andere meinem Beispiel folgen werden und für ihre/ seine Rechte einsteht. Denn wir leben im hier und jetzt und nicht erst ab dem nächsten Umbau!
Wir feiern wieder – WEIHNACHTEN beim ÖZIV Burgenland
2 Jahre haben wir auf unsere Weihnachtsfeier verzichten müssen. Zwar haben wir das Fest nie wirklich ausfallen lassen und versucht auf dem Weg der Technik online zumindest ein bisschen miteinander zu feiern, aber so ist es wirklich schöner – das haben sich anscheinend auch viele unserer Mitglieder gedacht und sind zahlreich erschienen.
Im Landessportzentrum Viva haben wir wieder einmal den Festsaal gefüllt und einen wunderschönen Nachmittag miteinander verbracht. Entspanntes Miteinander, gutes Essen vom Büffet und tolle Unterhaltung mit Andi, den Roten Nasen Clowndoctors, Weihnachtsgeschichten und einer großen Tombola. Der Kindertisch, der heuer von Nadine und Marina betreut wurde, war gut besucht und die jungen Gäste haben tolle Bilder gemalt, gebastelt und Spaß miteinander gehabt.
Die Präsidenten Hans-Jürgen Groß und Manfred Seifert haben das arbeitsreiche Jahr Revue passieren lassen und mit einer Präsentation die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen noch einmal hervorgehoben. Mona wurde vor Ort für die langjährige Mitgliedschaft beim ÖZIV Burgenland geehrt und war sichtlich gerührt – als besondere „Belohnung“ hat sie dann durch Zufall sogar noch einen Korb bei der Tombola gewonnen!
Unser Vize Präsident, Dr. Erwin Würrer, der für den ruhigen Teil sorgen wollte, ist leider krank geworden. Präsident, Hans-Jürgen Groß, und Marina sind kurzfristig eingesprungen und haben die Menge mit den Weihnachtsgeschichten zum ruhigen Lauschen gebracht und einen Moment Besinnlichkeit bereitet. Und dass der ÖZIV Burgenland auch musikalisch einiges zu bieten hat, konnte man beim gemeinsamen Singen auch hören.
Die ROTEN Nasen Clowns, Igor und Harald, haben einmal mehr bewiesen, dass Lachen einfach die beste Medizin ist. Mit Lametta im Haar oder an anderen Stellen gabs musikalische Einlagen und ganz viel Spaß für Groß und Klein.
Andi, Aichingers Luftballontiere, hat mit seinen dünnen Ballonschlangen wieder wahre Kunstwerke gefertigt. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und die „Warteschlange“ war lang.
Für die Kinder hat es eine eigene kostenlose Tombola gegeben und die Gewinnerinnen Mona, Mia und Valentina haben sich sehr über die Geschenkskörbe gefreut!
Für die Haupttombola haben wir dann schon ein bisschen mehr Zeit gebraucht – über 80 Treffer konnten wir Dank der großzügigen Spenden verlosen. Die vielen Glücksengerl haben sich Mühe gegeben und unsere Gäste mit großartigen Preisen versorgt.
Wir bedanken uns bei all den großzügigen Unterstützern und Spendern, die mitgeholfen haben, dieses schöne Fest zu veranstalten. Das Team vom Viva hat uns einmal mehr gut versorgt – auch euch ein Danke. Und ein großes extra Danke an all die Verantwortlichen, die lange vor der Feier und auch danach für den reibungslosen Ablauf, die Planung und einen würdigen Abschluss gesorgt haben!
Ein wunderschönes Wiedersehen und Zusammentreffen der ÖZIV Burgenland Familie!
Klagen – wir holen, was euch zusteht
Dass der ÖZIV Burgenland seine Mitglieder in Sachen Pflegegeld von der Antragstellung über die Prüfung der Bescheide bis hin zur Einreichung von Klagen und mit Vertretung vor Gericht unterstützt, hat sich weit über die burgenländischen Grenzen hinaus herumgesprochen. Das ist unter anderem der Grund des Zulaufs von Mitgliedern aus Niederösterreich und Wien – und das ist gut so. Wir haben das Wissen, die Erfahrung und den nötigen Abstand als nicht persönlich Betroffene, um die Verfahren kompetent und wirksam führen zu können.
Frau S. hat sich aus Wien an uns gewandt. Nach einem tragischen Unfall auf den Rollstuhl angewiesen, ist die junge Frau in die diagnosebezogene Pflegestufe 3 eingestuft worden:
Definition: Personen, die zur eigenständigen Lebensführung überwiegend auf einen Rollstuhl angewiesen sind.
Der Pflegebedarf wird zumindest mit Stufe 3 beurteilt, wenn folgende Einschränkungen vorliegen:
Wenn hier noch weiter Faktoren hinzukommen (Stuhl- oder Harninkontinenz bzw. eine Blasen- oder Mastdarmlähmung) kommt die Stufe 4 zum Tragen.
Etwas skurril, dass genau diese Einschränkungen ebenfalls vorhanden sind und auch im Gutachten der Pensionsversicherungsanstalt angegeben waren, im Bescheid jedoch nicht zur Anwendung gekommen sind. Nachdem wir das Gutachten angefordert und mit unserm Mitglied besprochen haben, war klar, dass der Weg über eine Klage notwendig ist. Hier war es relativ einfach die Klage zu verfassen und das von Gericht beauftragte Gutachten hat natürlich genau dem entsprochen. Dass dann beim ersten Termin kein Ergebnis gefunden werden konnte, weil die entsprechende Gutachterin leider erkrankt ist und der Termin verschoben werden musste, ist eine andere Geschichte. Zu guter Letzt hat die Verhandlung 7 Monate nach Erstellung des Bescheids stattgefunden, der Klage wurde stattgegeben und Frau S. bezieht die Stufe 4 und alle Differenzbeträge ab Bescheid Datum sind rückerstattet worden.
Ebenso hat sich die Mama des 10jährigen L. hilfesuchend mit uns in Verbindung gesetzt. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch sind wir miteinander zu dem Schluss gekommen, dass unter anderem ein Antrag auf Gewährung eines Pflegegeldes gestellt werden muss. Gesagt, getan – der Bescheid ist mit der Zuerkennung der Pflegestufe 1 ausgefallen. Zusammen mit der Mama wurde bereits im Vorfeld mithilfe der Stundentafel der Bedarf an Pflege und Unterstützung eingeschätzt – unser Ergebnis ist weit über dem erreichten Stundensatz gelegen! Nach gründlicher Begutachtung des Gutachtens der Pensionsversicherungsanstalt und Beratung mit der Familie hat der ÖZIV Burgenland Klage eingereicht. Die Verhandlung hat 5 Monate später in Oberwart stattgefunden und mit einem Gerichtsgutachten als Grundlage, in welchem genau die von uns eingeklagten Stunden auch als notwendig erachtet wurden, konnte der junge L. mit der Stufe 3 (ab Bescheid Erstellung Jänner) rechtmäßig ausgestattet werden – von 68 Stunden auf 148 Stunden ist schon ein großer Unterschied. Ohne gründliche Beratung und Unterstützung hätte die Familie gar keinen Antrag gestellt, geschweige denn eine Klage eingereicht. Gut, dass Freunde unsere Kontaktdaten weitergegeben haben und wir so großartige Hilfe leisten konnten.
Auffallend viele Verhandlungen haben wir in der zweiten Jahreshälfte in Wr. Neustadt führen dürfen – und diese für Frau H. und Herrn M. jeweils um eine Pflegestufe höher gewonnen und damit nachhaltig für eine finanziell bessere Grundlage gesorgt. Denn Pflege ist teuer und das dafür vorgesehene Pflegegeld nur ein kleiner Tropfen für die Betroffenen, ohne den es aber oft gar nicht möglich ist, den grundlegenden Bedarf der pflegebedürftigen Personen zu erfüllen.
Natürlich sind wir auch wieder in Eisenstadt an unserem „Heimat“ Gericht zur Stelle gewesen und haben mit bekannten Gesichtern auf den Rängen verhandelt (Anm. der Red.: Es sind bei jeder Verhandlung ein Hauptrichter und je zwei Laienrichter anwesend, sowie natürlich die Gegenpartei und „fast“ immer auch der Gerichtsgutachter).
Hier haben wir zum Beispiel für den Buben M. die Pflegestufe 4 erreichen können – die Pensionsversicherungsanstalt ist bei den Berechnungen nur auf die Stufe 3 gekommen. Ebenso haben wir für Herrn A. eine um eine Stufe höhere Pflegestufe eingeklagt und sind mit einem positiven Ergebnis ins Büro zurückgekommen.
Immer wieder wird uns in Beratungsgesprächen erzählt, dass betroffene Personen Tipps zum Thema Pflegegeld bekommen: „ein Antrag macht keinen Sinn“ oder noch schlimmer „sie dürfen keinen Antrag stellen mit diesen Diagnosen“ – all diese Ratschläge sind zum einen falsch und ohne gründliche Besprechung und Abklärung gar nicht realistisch. Wir beraten aufgrund der vorhandenen Unterlagen und führen Gespräche mit den betroffenen Personen und setzen uns mit aller Kraft ein, das Recht unserer Mitglieder einzuklagen. Wir dürfen uns über eine enorm hohe Erfolgsquote freuen und versprechen nicht das Blaue vom Himmel und schon gar nicht beurteilen wir Sachlagen aufgrund eigener Gefühle oder Meinungen – die Thematik Pflegegeld ist klar geregelt und eindeutig festgelegt und genau mit und unter Anwendung dieser Gesetzmäßigkeiten beraten und unterstützen wir, führen kompetent Verhandlungen und stellen entsprechende Anträge.
ÖZIV Burgenland beim Tag des Sports
Als Teil des BBSV (Burgenländischer Behindertensportverband) hat die Sektion Sport des ÖZIV Burgenland natürlich am Tag des Sports am 23.09. im Landesportzentrum teilgenommen. Ein ganzer Haufen Kinder aus den umliegenden Schulen und zahlreiche Besucher aus Behinderteneinrichtungen und Tagesbetreuungen haben den Termin genutzt, um zb. ein E-Rolli-Fußball Match zu spielen.
Da waren einige erstaunt, wie schwer die Handhabe mit den Profigeräten ist, aber ehrlich gesagt, waren wir echt erstaunt, wie toll das manche gemeistert haben. Da sind ein paar echte Talente dabei.
Nicht minder frequentiert war unser Rollstuhlparcours und nicht weniger groß war die Verwunderung, wie anstrengend Rollstuhlfahren ist. Über eine Rampe, zwischen 2 Hütchen – vielleicht das auch noch rückwärts – einen Slalom … und mit Tempo durchs Ziel.
Da haben so manche Hände und Finger ganz schön zu tun gehabt.
Neben dem riesigen Spaß an der Sache haben wir es geschafft, dass diese Erfahrungen ein ganz anderes Bild entstehen lassen. So baut sich das Verständnis für die schwierigen Situationen für Menschen mit Behinderungen im Alltag auf – nur eine kleine Stufe? Das ist nicht sooooo steil? – naja mit dem Rolli gar nicht mehr nur so klein und eh ok. So schafft man automatisch Bewusstsein und das schon bei den Jüngsten. Und in der Zusammenarbeit mit unseren behinderten Sportlern haben sich auch Berührungsängste und Vorurteile in Luft aufgelöst.
Zum Ausprobieren wurden unter anderem noch Sportarten wie Tennis, Tischtennis, Boccia und Bogenschießen angeboten – und mit genug Stempeln auf dem Pass hat es für die Teilnehmer Medaillen geregnet!
Ein toller Tag im Zeichen der Inklusion!
E-Rolli-Fußball: eine Erfolgsgeschichte aus dem Burgenland
Operation Genf, EPFA-Cup 2022
Um bei der nächsten Europameisterschaft im E-Rolli Fußball (Elektrorollstuhl Fußball) teilnehmen zu können, musste sich das österreichische Nationalteam qualifizieren. Der EPFA-Cup 2022 fand vom Sonntag, 20. August bis zum Donnerstag, den 25. August statt.
Michael Kiefler (ASKÖ Wien), Carolina Csöngei (ASKÖ Wien), Henri Ziegner (ÖZIV Bgld), Jakob Schriefl (ÖZIV Bgld), Jasna Puskaric (ASKÖ Wien), Iljas Jusic (ASKÖ Wien), Winfried Zwanziger (ASKÖ Wien) sowie Arthur Wollmann (ASKÖ Wien). Leo Vasile, Nationalteamtrainer und Michael Streit (ÖZIV Bgld), Co-Trainer
Ohne einem*r Techniker*in funktioniert nichts, Markus Pesendorfer war hier unser Mann! Noch weniger geht ohne Assistenz, egal ob
Elternteil oder Assistent*in, kein Spieler würde ohne auskommen. Das heißt, das insgesamt 20 Personen nach Genf gereist sind.
Die Reise begann am 18.August mit Treffpunkt Wien. Mit einem gemieteten Blaguss Rollstuhl Bus ging es los Richtung Genf. Mit dem Bus fuhren nicht nur die Spieler*innen, Angehörige, Assistierende sowie Mechaniker und Trainer, auch die Sportrollstühle, Hebelifter und Duschrollis fanden Platz, vom Gepäck ganz zu Schweigen. Etwas mehr als 14 Stunden dauerte die Anreise.
In Genf erreichten wir am frühen Nachmittag des 19. Augustes unser Hotel. Im 7. Stock wurde das gesamte österreichische Team untergebracht. Bei einem gemeinsamen Abendessen
in der angrenzenden Pizzeria gab es die erste Lagebesprechung vor Ort. Die verbleibenden Tage bis zum Turnierstart wurden genutzt, um Genf zu besichtigen.
Am Sonntag, 21.08. fanden nachmittags die Klassifizierungen statt. Hier werden die Spieler genau untersucht, die Stärke der Hand, mit der gespielt wird, wird genau beurteilt. Ebenso wird das Krankheitsbild erhoben; wie weit kann der Spieler zurückschauen, kann der Oberkörper bewegt werden, falls ja wie stark. Welche Befestigungen sind notwendig (Beingurte, Handgurte, Beckengurt (Pflicht), Oberkörperhalterungen, Kopfstütze uvm. Die Klassifizierung ist emotional und körperlich anstrengend. Es gibt am Ende 2 mögliche Ergebnisse – PF1 oder PF2. Stärker beeinträchtigte Spieler*innen werden PF1, weniger beeinträchtigte Spieler*innen PF2. Nach den geltenden Regeln dürfen am Spielfeld nur 2 PF2 Spieler*innen gleichzeitig eingesetzt werden, wogegen eine Aufstellung mit 4 PF1 Spieler gültig wäre. In der Regel wird man 2x klassifiziert (an verschiedenen Turnieren). Sind beide Ergebnisse gleich, gilt die Klassifizierung bis auf Weiteres und muss nicht mehr wiederholt werden.
Montag, 22.08. ging es dann endlich mit den Spielen los. Auf dem Spielfeld gilt eine maximal erlaubte Geschwindigkeit von 10 km/h. Damit hier alles fair abläuft, muss jede*r Spieler*in vor jedem Spiel zum Speed Test. Auf einem eigenen Gerät wird der Rollstuhl mit kalten Motoren getestet. Ist der Rollstuhl zu schnell, darf man einmalig die Werte ändern und nochmal beim Test antreten. Ist der Rollstuhl dann immer noch zu schnell, wird er disqualifiziert für das aktuelle Spiel.
Nach jedem Spiel muss zudem von jedem Team jeweils 1 Spieler bzw. 1 Spielerin zum Nachtest. Mit warmen Motoren darf der Rollstuhl bis maximal 11 km/h fahren.
Nach einer kurzen Aufstellung für die Zuschauer*innen beginnt die Einspielphase vor jedem Spiel. Hier haben die antretenden Mannschaften ein paar Minuten Zeit, sich aufzuwärmen und ein paar Bälle zu passen. Dann beginnt das Spiel – gespielt wird 2x 20 Minuten mit ein paar Minuten Halbzeitpause. Bei diesen Turnieren sind generell wenig Zuschauer, meist nur die Mannschaften und deren Fangemeinschaften, die meist nur aus Angehörigen und Assistent*innen besteht. Ausgelegt wird alles auf Onlinezuschauer, die Spiele werden gestreamt und zugleich auch im Internet gespeichert.
Neben Österreich traten Belgien, Deutschland, Italien, Schottland, Spanien und Gastgeber Schweiz an.
Sieg gegen Gastgeber Schweiz, Belgien, ein Unentschieden gegen Deutschland – Das österreichische Nationalteam erreicht am Ende Platz 6. Eine schöne Zeit mit lustigen, spannenden und emotionsgeladenen Momenten. Die Erfahrung wird künftig wieder weiterhelfen die internationalen Leistungen zu verbessern.
Fußball und Rollstuhl geht nicht? – Geht doch!!
Henri Ziegner, 15 Jahre alt, lebt seinen Traum und spielt mit der Nationalmannschaft in Genf …
Als jüngster Spieler im Nationalteam wurde Henri von Gabi Hiller für Hitradio Ö3 interviewt.
Ö3 Interview - Ein Auszug des Interviews beim Cup in Genf:
Ö3: Als Baby hast du die Diagnose „Muskeldystrophie“ bekommen, hast dich davon nicht abhalten lassen. Du warst schon seit klein auf fußballvernarrt und jetzt spielst du in der Nationalmannschaft. Wie cool ist das?
Henri: Das ist schon ein cooles Gefühl. Ich hab mir das gewünscht vor 5 Jahren, als ich angefangen habe mit dem E-Rolli Fußballspielen (Anmerkung der Redaktion: seit damals spielt Henri im Team der Wild Wheels des ÖZIV Burgenland). Das war ein Traum, dass ich da einmal dabei sein kann.
Ö3: Für alle, die E-Rolli-Fußball noch nie gesehen haben, kannst du kurz beschreiben: wie spielt man da?
Henri: Da hat man ein Gitter aus Metall und schießt dann den Ball,..es spielen 4 gegen 4, egal welches Geschlecht also Männer und Frauen, da gibt’s einen Tormann und 3 Feldspieler und sonst ist alles sehr ähnlich, wie beim „echten“ Fußball…Eckball, Einwurf, Freistoß.
Ö3: wie lange dauert eine Spielzeit?
Henri: 40 Minuten – 2 x 20 Minuten
Ö3: Am besten einmal anschauen, wenn man das noch nie gesehen hat ein heißer Tipp: es gibt zu jedem Spiel einen Livestream….
(Anmerkung der Redaktion: gerne kann man bei Trainings oder Wettkämpfen als Zuschauer dabei sein – Termin gibt es auf der Homepage www.oeziv-burgenland.at unter Para Sport)
Das ganze Interview gibt’s zum nachhören unter www.erollifussball.at/interview-hitradio-oe3-mit-henry-ziegner/
Burger, Pommes und Co. mit ÖZIV Burgenland Gütesiegel
Vor knapp einem Jahr hat McDonald’s Franchisenehmer Andreas Schwerla im Rahmen seiner Modernisierungsoffensive im Nordburgenland vier McDonald’s Standorte übernommen und diese nach umfassenden Umbauarbeiten erneuert. Nun wurde der Unternehmer für seine Restaurants in Eisenstadt, Mattersburg und Parndorf vom ÖZV Burgenland mit drei Schlüsseln des ÖZIV Burgenland Gütesiegels ausgezeichnet. Auch das McDonald’s Restaurant in Neusiedl/See soll nach dem geplanten Neubau künftig die Kriterien des Gütesiegels erfüllen.
Das ÖZIV Burgenland Gütesiegel zeichnet Betriebe aus, die ein barrierefreies Angebot für Gäste aufweisen und vergibt für die Bereiche Mobilitätsbehinderung, Sehbehinderung und Hörbehinderung je einen Schlüssel. „Als Interessensvertretung für Menschen mit Behinderung freuen wir uns sehr, dass Barrierefreiheit in den McDonald’s Restaurants von Andreas Schwerla einen solch hohen Stellenwert hat und er mit seinem Engagement auch ein starkes Signal nach außen setzt“, gratulierten Hans-Jürgen Groß und Manfred Seifert, Präsidenten des ÖZIV Burgenland, im Rahmen der Verleihung des Gütesiegels. „Es ist mir wichtig, in meinen Restaurants auf Barrierefreiheit und eine Wohlfühlatmosphäre für alle unsere Gäste zu achten. Wir sind sehr stolz auf die verliehene Auszeichnung und die damit verbundene Anerkennung“, so Franchisenehmer Andreas Schwerla, der in seinen 18 Restaurants in Wien, Niederösterreich und im Burgenland insgesamt 1300 Mitarbeiter:innen beschäftigt – davon knapp 240 im Burgenland.
Umfassende Adaptionen für Barrierefreiheit
Um die Kriterien des Gütesiegels zu erfüllen, wurden in den drei Restaurants in Eisenstadt, Mattersburg und Parndorf entsprechende Glasflächenmarkierungen angebracht und Handläufe verlängert. Zudem wurden auf den Toiletten zusätzliche Zuziehgriffe montiert, Waschtische gegen Handwaschbecken ausgetauscht, um die Unterfahrbarkeit für Rollstuhlfahrer:innen sicherzustellen sowie Haltegriff-Bügel im WC adaptiert und die Sitzhöhen angepasst. Darüber hinaus wurden auf der Website Informationen zur Barrierefreiheit ergänzt und Schulungen mit den Restaurantmitarbeiter:innen zum Thema Barrierefreiheit und den Einschränkungen in den Bereichen Mobilität, Sehen und Hören durchgeführt.
Unermüdliches Engagement im Bereich Inklusion
Gleichstellung wird an allen Standorten von McDonald’s Franchisenehmer Andreas Schwerla groß geschrieben: Zu seinem Team gehören auch 50 Mitarbeiter:innen mit eingeschränktem Hörvermögen oder anderer Beeinträchtigung, die in den verschiedensten Bereichen von der Betreuung des Gästebereichs bis zur Teilschichtführung tätig sind. So gibt es unter anderem auch einen eigenen Crew Trainer, der gehörlose Mitarbeiter:innen einschult. Für sein Engagement im Bereich Inklusion erhielt Schwerla 2020 im Rahmen des ALC-Awards den Sonderpreis für herausragende Leistungen bei der Integration von Menschen mit Behinderung ins Berufsleben. Zukünftig sollen weitere Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung eingeführt und die technische Unterstützung ausgebaut werden.
Neue Verbindungen für noch mehr Unterstützung
Einem Zufall ist es zu verdanken, dass sich ein Kennenlernen mit Herrn Mag. Robert Gulla und dem Präsidenten des ÖZIV Burgenland, Hans-Jürgen Groß, ergeben hat – und wer unseren geschäftsführenden Präsidenten kennt, weiß, dass er „seinen“ Verein natürlich vorgestellt hat. Der Geschäftsführer der LUKOIL International Holding GmbH war sofort begeistert und hat einem Sponsoringvertrag für die Projekte der Sektion Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und unsere Tätigkeiten zugestimmt.
Damit dürfen wir auf einen weiteren sozial engagierten Partner zählen und dürfen unter anderem mehr Magic Moments für unsere jungen Mitglieder ziehen und können unser Angebot für Menschen mit Behinderungen nachhaltig sichern. Mit der Kooperation haben wir auch den Verein „Springboard" kennengelernt. Herr Robert Gulla ist eines der Gründungsmitglieder. Ziel ist die Unterstützung und Förderung von Jugendlichen aus sozial und ökonomisch benachteiligten Verhältnissen, die materiell, geistig oder seelisch hilfsbedürftig sind, auf ihrem Weg ins und im Berufsleben. Mit dem Projekt „Go Digital!" werden Laptops für Jugendliche organisiert – gerade in Zeiten des Corona-bedingten Homeschoolings und in den derzeit finanziell herausfordernden Zeiten ein wichtiger Beitrag für Bildungserfolg. Der ÖZIV Burgenland kann nun, falls entsprechender Bedarf besteht und gewisse Voraussetzungen erfüllt sind, die Mitglieder hier auch unterstützen!
Ein weiterer neuer Partner ist das Busunternehmen Blaguss – auch hier hat unsere unbürokratische, kompetente und sichere Hilfe und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und Angehörige großen Gefallen gefunden und auch hier dürfen wir nun einen Partner begrüßen. Herr Paul Blaguss hat sich bei den Treffen in den Räumlichkeiten des ÖZIV Burgenland ein gutes Bild der Angebote und der Tätigkeiten machen können. Speziell diese Zusammenarbeit könnte beim Thema barrierefreies Reisen noch sehr interessant werden.
Viel hat man über das Weingut Scheiblhofer in der letzten Zeit in den Medien gehört und auch das soziale Engagement kommt hier nicht zu kurz. Bedacht auf Barrierefreiheit und ein Angebot für alle Besucher und Gäste, hat sich eine Zusammenarbeit mit dem ÖZIV Burgenland angeboten. Für die Kooperation für Menschen mit Behinderungen, speziell für die Kinder und Jugendlichen im Verband bedanken wir uns in aller Form und können mit dieser Unterstützung die Betreuung und Aktivitäten der bereits enorm großen Sektion weiter nachhaltig sichern.
Ein alter, aber doch neuer Partner ist die Burgenland Energie: nachdem sich in den Rängen der Vorstände einiges geändert hat, hat man sich auf ein Kennenlernen mit dem Vorstandvorsitzenden, Herrn Mag. Stephan Sharma, und dem Finanzvorstand, Herrn Mag. Reinhard Czerny, getroffen und auch hier den Verein für Menschen mit Behinderungen vorgestellt – Ergebnis ist die Weiterführung der Kooperation mit angepasster Unterstützung und eine tiefere Zusammenarbeit in mehr Bereichen – so werden wir zum Beispiel 2023 zu einem Rollinos Ausflug in den GreenTech BioCampus bei Donnerskirchen eingeladen. Wir konnten schon vorab einen kleinen Blick dort rein werfen – wirklich interessant!
Sponsoren, Unterstützer und Partner sind essentiell, wenn man als gemeinnütziger Verein mit fest angestelltem Personal und damit einem sicheren Angebot, bestehen will. Die Mi tgliederzahlen steigen ständig und besonders heuer haben wir einen enormen Bedarf bemerkt. Schon allein die Weitergabe an wichtigen Informationen und Möglichkeiten sind eine große Hilfe für Betroffene. Wenn wir dann noch erklären, dass die ganze Antragstellung inklusive dem Ausfüllen der Unterlagen, der Übermittlung und Prüfung über uns möglich ist, sind die Menschen noch dankbarer und glücklicher…..und entspannt! Denn das ist ein ganz wichtiger Aspekt: unsere Arbeit nimmt ganz viel Stress und Druck aus den Situationen.
Wir möchten uns an dieser Stelle wieder einmal bei all unseren treuen und neuen Partnern für die Unterstützung und das Engagement bedanken. Ohne euch wären wir nicht in der Lage, in diesem Ausmaß zu helfen und so viele tolle Projekte ins Leben zu rufen – Zusammen schafft man einfach mehr!
Noch mehr Kultur für ALLE!
Wie gewohnt, haben die Mitglieder des ÖZIV Burgenland (nach Anmeldung) auch heuer wieder Karten* für die Festspiele in Kobersdorf und Mörbisch bekommen und wie gewohnt haben wir tolle Abende bei den Schlossspielen Kobersdorf und den Seefestspielen Mörbisch erleben dürfen.
Aber nicht nur das – im Zuge des Ausbaus der Kooperation mit den Kulturbetrieben Burgenland können wir seit heuer auch Kindertheater in den Kulturzentren des Landes, das Liszt Festival in Raiding und Jopera auf Schloss Tabor zu unseren Angeboten zählen.
Und auch hier haben sich bereits einige Mitglieder über die tollen Veranstaltungen gefreut – also denkt daran im nächsten Jahr auch für diese Veranstaltungen Karten zu reservieren!
Die Zeit vor der Vorstellung mit Wolfgang Böck in „Der Bockerer“ war wundervoll. Ein lauer Sommerabend, viele Gäste im Schlossgarten und ein herrliches Buffet.
Ein Gläschen Szigeti Sekt oder ein Flascherl Kobersdorfer Bier, natürlich auch Waldquelle Mineralwasser oder Wein zum Genießen. Für den kleinen Hunger zwischendurch hat sich die Familie Seifert wieder ins Zeug gelegt und die gefüllten Weckerl (Fleischerei - Feinkost Hausensteiner) haben auch geschmeckt.
Herr Böck alias Der Bockerer hat uns wie jedes Jahr einen Besuch abgestattet und sich Zeit für die Gäste genommen. Dass sich der Himmel genau 5 Minuten vor Beginn des Stückes auftut, war nicht so vorgesehen. Die Vorstellung konnte aufgrund der anhaltenden Gewitterfront nicht aufgeführt werden – wie schade. Trotzdem hatten wir viel Zeit für persönliche Gespräche, viel Spaß miteinander und einen wunderschönen Abend mit den Mitgliedern des ÖZIV Burgenland. Danke auch wieder an die Schlossherrin Frau Dr. Schlanitz für den herrlichen Platz zum Feiern.
Eine Woche nachdem wir Kobersorf besucht haben, sind wir in Mörbisch auf der Seebühne am Neusiedler See zusammengekommen – das Wetter war herrlich! Gefüllte Räumlichkeiten im Weindorf und auch draußen am Seegelände war die Stimmung perfekt. Mit zahlreichen Helfern (Danke Danke Danke) haben wir für volle Gläser gesorgt und unsere Gäste mit den gschmackigen Broten von Food-affairs und Knabbereien vom Billa Rust versorgt.
Die Aufführung von „Der König und ich“ war dann das Tüpfelchen auf dem berühmten i. Ein durch und durch erfolgreicher Abend mit tollen Gästen und ganz viel Spaß – ein Riesen Dankeschön an alle Sponsor Partner, allen voran an die Kulturbetriebe Burgenland, die uns so umfangreich unterstützen!
Ab Jänner 2023 nehmen wir Ihre Reservierungen* für das Angebot 2023 an und freuen uns auf die nächsten Höhepunkte im Bereich „Kultur für Alle“!
* Die Karten für die Aufführungen im Rahmen des Projekts „Kultur für Alle“ werden von den Kulturbetrieben Burgenland zur Verfügung gestellt. Der Unkostenbeitrag sichert den finanzielle Ausgleich der Kosten für den Verband und wird nur für die Vorstellungen in Kobersdorf und Mörbisch eingehoben und ist auch bei Ausfall der Vorstellung nicht erstattungsfähig.
Benefizkonzert in der Heimat der berühmten Gebrüder Kutrowatz
Eduard und Johannes Kutrowatz = ein österreichisches, international tätiges Klavierduo. Beide lehren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, sowie im Rahmen einer Gastprofessur in Tokyo/Japan. Eduard Kutrowatz ist auch als Komponist, Johannes Kutrowatz als Dirigent tätig. Ihre Konzertreisen als Klavierduo, Kammermusikpartner, Solisten, Liedbegleiter und Dirigenten führten um die ganze Welt und am 03. Dezember zurück in die Heimat.
Was Internationale Pressestimmen melden, kann man nur bestätigen – „fulminantes
Klavierspiel eines außergewöhnlichen Brüderpaares“ – „zwischen Meditation und
Ekstase“ – „ein Feuerstrom aus zwei Klavieren“ – „Musikalität pur, Temperament und
Intelligenz mit eingeschlossen“ – „… spielen sie gemeinsam, scheinen sie geradezu
miteinander zu verschmelzen… “ – „ein Klavierduo der Superlative!“ ...
Passend am internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen durften wir am 03. Dezember in der Pfarrkirche in Rohrbach (im Burgenland) einem wundervollen Benefizkonzert lauschen. In diesem würdevollen Ambiente hat es ganz besonders viel Spaß gemacht der Kunst einen Besuch abzustatten. Die Plätze waren ausgelastet und trotz der vielen Besucher herrschte andächtige Stille beim Konzert.
Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hat Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil übernommen, konnte leider persönlich aber nicht anwesend sein. Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann hat sich die Gelegenheit aber nicht entgehen lassen. Die Gemeinde Rohrbach hat die Koordination, den Kartenverkauf und die Planung erledigt –bei diesem Team möchten wir uns recht herzlich bedanken!
Natürlich war der ÖZIV Burgenland seinerseits auch vor Ort – die Präsidenten, ein großer Teil des Vorstandes und das Büroteam haben das großartige Event besucht. Ohne dabei gewesen zu sein, kann man sich gar nicht vorstellen, was Eduard und Johannes Kutrowatz da geleistet haben – einfach unglaublich toll!
Ebenso unglaublich war der Geldbetrag, der zugunsten des ÖZIV Burgenland zusammengekommen ist – vielen, vielen Dank den Künstlern, dem Bürgermeister, dem Pfarrer und natürlich allen Besuchern, die den ÖZIV Burgenland mit dem Kauf der Karten unterstützt haben.
Vielleicht können wir den einen oder anderen Gast des Konzerts mit der Hilfe des ÖZIV Burgenland unterstützen – wir haben natürlich auch den Verein entsprechend vorgestellt, damit klar ist, was man hier am internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen unterstützt hat.