Aus unserer Aktuellen Ausgabe der GleichSicht:
Vorwort des Präsidenten
Liebe Mitglieder und Freunde des ÖZIV Burgenland,
gleich zu Beginn meiner neuen Aufgabe als Präsident des ÖZIV Burgenland wurde ich mit der Corona Krise konfrontiert. Das Büro im Home Office hat die Situation gut bewältigt und dank der engagierten MitarbeiterInnen konnten
unsere Mitglieder auf tolle Unterstützung zählen. Mein spezieller Dank an das Team!
Während dieser Zeit hatte ich auch die Möglichkeit, Interviews zu geben und öffentliche Stellungnahmen abzugeben – im ORF und den Printmedien durfte ich für unsere Mitglieder und Menschen mit Behinderungen das Wort ergreifen und mich unter anderem für ein barrierefreies Land einsetzen.
Trotz der Krise dürfen wir uns über Zuwachs in der ÖZIV Burgenland Familie freuen. Durch den unermüdlichen Einsatz unseres Teams konnte die qualitativ hochwertige Beratung und Unterstützung aufrechterhalten werden. Wir sind weiterhin bemüht, die digitale Welt des ÖZIV Burgenland in den Vordergrund zu stellen und so noch mehr Betroffenen unsere Hilfe zukommen lassen zu können.
Ich hoffe für den Sommer, dass wir doch noch Veranstaltungen und Ausflüge arrangieren und so auch den persönlichen Kontakt zu unseren Mitgliedern wahren können. Unsere kulturellen Highlights, wie die Schlossspiele Kobersdorf und die Seefestspiele Mörbisch sind ja leider der Krise zum Opfer gefallen. Sämtliche geplante Ausflüge der Kindergruppe „Rollinos“ ebenso wie sportliche Veranstaltungen konnten nicht stattfinden – aber das Jahr ist noch nicht um und wir sehen positiv in die Zukunft und freuen uns auf eure Teilnahme an den Aktivitäten des ÖZIV Burgenland.
Ganz besonders freue ich mich, dass das ÖZIV Burgenland Gütesiegel in der neuen Form so viel Anklang findet. Dieses Gütesiegel ist nicht nur eine Auszeichnung für Barrierefreiheit – es steht für die Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben mit Behinderung führen zu können. Mit dem Projekt „Lust auf Moor“ in Rohr im Südburgenland wird wieder ein Stück Barrierefreiheit umgesetzt.
Durch die Lockerungen der Corona Maßnahmen kehrt ein Stück Normalität ein und ich bin davon überzeugt, dass wir unsere ÖZIV Burgenland Familie noch vergrößern werden.
Ich wünsche euch allen einen erholsamen Sommer und „Gesund bleiben“!
Herzlichst
Euer Manfred Seifert
Barrierefreiheit verbindet
ÖZIV Burgenland GÜTESIEGEL für ein barrierefreies Miteinander
Im Rahmen der Tätigkeit als Interessensvertretung für Menschen mit Behinderungen erreichen uns immer wieder Anfragen zur barrierefreien Nutzung von Einrichtungen und Betrieben.
Um die Barrierefreiheit für betroffene Personen garantieren zu können, hat das Gütesiegel ein „Ablaufdatum“ – es könnte ja sein, dass Liftanlagen defekt sind oder Umbauarbeiten Einfluss auf die Barrierefreiheit genommen haben. Dies wird in einem Rezertifizierungsverfahren geprüft.
Einrichtungen wie die Österreichische Gesundheitskasse Eisenstadt, das Justizzentrum oder das Landhaus Alt haben Anträge eingebracht und werden derzeit bearbeitet. Die Raiffeisenbank Burgenland darf auf barrierefreie Bankstellen stolz sein und das Gütesiegel in den ausgezeichneten Filialen weiterhin tragen.
Barrierefrei – aber nicht wirklich – nicht immer ist Barrierefrei wirklich Barrierefrei:
auf die Frage „ist ihr Lokal barrierefrei“ antworten viele Inhaber mit „ja natürlich“ – ohne zu wissen, dass allein das Nichtvorhandensein von Stufen und Unebenheiten nicht ausreicht, einen Rollstuhlfahrer beispielsweise einen sorglosen, selbstbestimmten und ebenbürtigen Abend zu bescheren. Auf konkretere Fragen, wie zum Beispiel nach einer behindertengerechten Toilette, können die Rückmeldungen schon nicht mehr so „barrierefrei“ klingen – jedoch gehört das „Geschäft“ nun mal zum Essen, Trinken und Verweilen dazu.
Dem weit verbreiteten Gedanken, wie teuer Barrierefreiheit sei, stellt Ehrenpräsident und Gerichtssachverständiger für barrierefreies Bauen Hans-Jürgen Groß die Tatsache entgegen, dass, wenn man bereits in der Planung Experten hinzuzieht und von Beginn an im Sinne der Barrierefreiheit plant und baut, es verschwindend geringe Mehrkosten sind – ein Umbau stellt sich natürlich oft als kostenintensiver dar.
So hat der ÖZIV Burgenland auch die Entstehung der barrierefreien Stationen im Naturpark Rosalia-Kogelberg begleiten dürfen und im Zuge einer Pressekonferenz das Gütesiegel überreicht. Der 75 Kilometer lange Rundweg ist dank der Umsetzungen auch für Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen erlebbar. So stehen etwa speziell angepasste Sitzmöglichkeiten und höhenverstellbare Infotafeln zur Verfügung.
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Auf unserer Homepage sind alle ausgezeichneten Objekte aufgelistet. Wenn Sie sich in diese Liste einreihen möchten und das ÖZIV Burgenland Gütesiegel beantragen wollen, erreichen Sie uns unter office@oeziv-burgenland.at oder unter Tel.: 02682 93080400.
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Das ÖZIV Burgenland Gütesiegel, als Projekt im Jahre 2015 gegründet, um die Nutzbarkeit für Menschen mit Behinderungen nach außen hin sichtbar zu machen, ist 2019 durch eine Rechtssicherheit aufgewertet worden und somit noch attraktiver für die „Träger“ dieser Auszeichnung. Bei Erfüllung aller 3 Kategorien steht das ÖZIV Burgenland Gütesiegel auch für die Einhaltung der gesetzlich erforderlichen Maßnahmen nach dem Bundes- Behindertengleichstellungsgesetz.
Tätigkeitsbericht 2019
Wechsel im Vorstand und ungebrochener Aufwärtstrend
Neue Führung und Dank für geleistete Arbeit
2019 war das letzte Jahr der Präsidentschaft von Hans-Jürgen Groß. In den über 10 Jahren seiner Präsidentschaft wurden zahlreiche Projekte verwirklicht und der Mitgliederstand enorm gesteigert.
Sein Nachfolger als Präsident, Manfred Seifert:
„Ich durfte den Vorstand eines sehr gut aufgestellten ÖZIV Burgenland übernehmen. Dass Hans-Jürgen Groß auch weiterhin als Ehrenpräsident für den Verein aktiv bleibt, freut mich ganz besonders. Sein Engagement für die Interessen von Menschen mit Behinderungen ist bewundernswert, seine Expertise unverzichtbar.“
Rekorde bei Mitgliedern
Einen Mitgliederstand von 1.275 Mitglieder konnte der ÖZIV Burgenland im Jahr 2019 verzeichnen, dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung um 12 %.
Im Jahr 2019 konnten wir in Summe 170 neue Mitglieder begrüßen, somit kamen wöchentlich mindestens 3 neue Mitglieder dazu. Seit 2015 beträgt die Steigerungsquote 48%.
3 von 4 Verhandlungen gewonnen.
2019 führten wir 2.130 Beratungsgespräche. Gegenüber dem Jahr zuvor bedeutet dies eine Steigerung von 5 %, seit 2015 beträgt die Steigerung 64 %.
Wir setzen die Ansprüche unserer Mitglieder im Falle einer Unrechtbehandlung, wenn es sein muss, auch gerichtlich durch. Die Rechtsanwälte von Dax, Wutzlhofer & Partner stehen uns mit Rat und Tat zur Seite und helfen, rechtliche Fragen kompetent zu beantworten. Der Umstand, dass wir immer weniger Gerichtsverhandlungen bestreiten müssen, weist darauf hin, wie wichtig die gute Arbeit im Vorfeld ist.
Wir unterstützen bei Pflegegeldklagen, Bescheidbeschwerden, Diskriminierungsklagen und Schlichtungen. Im Jahr 2019 vertraten wir unsere Klienten bei 11 Verhandlungen. In 8 Fällen konnten wir die Klage gewinnen.
Der ÖZIV Burgenland wird immer jünger!
Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen stieg seit dem Vorjahr um 21 %, und erstmals haben wir über 100 Mitglieder in dieser Altersgruppe.
Mit der eigens für die jugendlichen Mitglieder bis 14 Jahre im Rahmen der Sektion „Kinder & Jugendliche“ gegründeten Kindergruppe „Rollinos“ wurden Ausflüge in die Werkstatt Natur in Marz und in den Reptilienzoo Forchtenstein mit anschließendem Eis essen in der Burg Forchtenstein unternommen. Beim Sommerfest und bei der Weihnachtsfeier hatten die Rollinos Spaß am betreuten Basteltisch, und die McDonald‘s Partys sorgten natürlich auch für große Freude bei unseren jüngsten Mitgliedern.
„Magic Moments“ für die Gewinner
Bei dem Charity Projekt „Magic Moments“ werden jedes Jahr Gewinner aus unserer Losbox gezogen. Anschließend nehmen wir Kontakt mir den Eltern der kleinen Gewinner auf und finden heraus, womit wir unserem jungen Mitglied eine Freude machen können.
Das Highlight des Jahres war sicher der magische Moment unseres Gewinners Leon, der sein großes Idol David Alaba und das gesamte Team im Rahmen des Trainingslagers des Nationalteams treffen durfte.
Sport: E-Rolli Nationalteam – und 2 neue
Sportarten im Angebot
Ende Mai fand in Finnland der European Nations Cup 2019 im E-Rolli Fußball statt. Durch die Einberufung der beiden Wild Wheels Spieler Michael Streit und Jakob Schriefl ins E-Rolli Fußball Nationalteam stellte das Burgenland stolze 25 % der österreichischen Mannschaft!
Mit den neuen Sportarten „Wheelchair Slalom (WCS)“ und „Golf“ konnte der ÖZIV Burgenland sein Angebot erweitern. Am 05.05. und am 19.10. wurden Schnuppertage im WCS abgehalten, die auf reges Interesse stießen. Daher werden WCS-Trainings ab 2020 regelmäßig angeboten.
Mit dem Golfcar „ParaMotion“ verfügt der ÖZIV Burgenland über ein modernes Gerät, das den Benutzer in eine aufrechte Position bringt und so ein Spiel in stehender Haltung auf Augenhöhe ermöglicht. Das Gefährt kann von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen benützt werden. Wir bieten unseren Mitgliedern die Möglichkeit, in einem Golfclub in Wien 21 diese tolle Sportart
auszuprobieren.
Besucherrekord bei „Kultur für Alle“
262 Personen nahmen an unserem Angebot bei den Seefestspielen Mörbisch und den Schlossspielen Kobersdorf teil, mehr als je zuvor!
Vor der Vorstellung und in der Pause durften sich die Gäste im V.I.P.-Bereich am leckeren Buffet stärken.
Neue Rechtssicherheit beim „ÖZIV Burgenland Gütesiegel“
Das ÖZIV Burgenland Gütesiegel, das sichtbare Zeichen, dass ein Objekt barrierefrei nutzbar ist, bietet nun auch die Sicherheit, dass die Vorgaben des ÖZIV Burgenland und die gesetzlichen Anforderungen umgesetzt wurden. Diese Rechtssicherheit gilt bei Erfüllung aller 3 Kategorien für Gütesiegel, die ab 01.10.2019 verliehen wurden.
Über den ÖZIV Burgenland
Der ÖZIV Burgenland ist eine im Jahr 1978 gegründete Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen. Ziel des ÖZIV Burgenland ist es, die selbstbestimmte und gleichberechtigte Lebensführung von behinderten Menschen zu ermöglichen. Das Angebot des ÖZIV Burgenland ist vielschichtig und reicht von der Beratung und Rechtsvertretung über Veranstaltungen, Hilfsmittelverleih, Sportangeboten bis hin zur Unterstützung von Unternehmen und Organisationen.
Ein Präsident steht Rede und Antwort
Manfred Seifert im Interview
GleichSicht : Lieber Manfred, du bist dem ÖZIV Burgenland schon lange verbunden – als Mitglied, Bezirksleiter und auch im Vorstand – jetzt Präsident – weißt du noch, wie du den ÖZIV Burgenland erreicht hast?
Manfred: Ich war und bin Funktionär beim Querschnittverband, jedoch war es mir sehr wichtig, für die Gesamtheit der Menschen mit Behinderungen tätig zu sein und die Unterstützungsangebote des ÖZIV Burgenland haben mir sehr gut gefallen. So habe ich vor 5 Jahren den direkten Kontakt gesucht, bin Mitglied geworden und auch gleich ehrenamtlich als Bezirksleiter aktiv geworden. Vor etwa 2 Jahren bin ich in den Vorstand gewählt worden und durfte als Schriftführer mitarbeiten. Nun darf ich als Präsident zusammen mit dem Ehrenpräsidenten Hans-Jürgen Groß und einem ganz großartigen Team den Verein präsentieren und führen und mich umfangreich für Menschen mit Behinderungen einsetzen.
GleichSicht : Ein kleiner Auszug aus deinem Lebenslauf würde uns auch interessieren…
Manfred: Ich bin in Oberwart geboren und in der Obersteiermark aufgewachsen. Nach der Pensionierung meines Vaters sind wir ins Burgenland zurückgekehrt, wo ich ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig war. Nach verschiedenen Tätigkeiten im Sparkassen- und Versicherungsbereich, musste ich mich mit 39 Jahren nach meiner Erkrankung ganz neu orientieren. Ein Tumor hat zu einer Schädigung im Rückenmark geführt. Seit mehr als 25 Jahren bin ich nun als Sachwalter bzw. Erwachsenenvertreter tätig.
GleichSicht : Du bist nach deiner Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen – möchtest du den Lesern erzählen, wie du mit der neuen Situation umgegangen bist?
Manfred: Ich habe mein Schicksal angenommen und mich recht schnell auf die neue Situation eingestellt. Ich habe frohen Mutes in die Zukunft geblickt und mich mit meinem „neuen“ Leben gut arrangiert.
GleichSicht : Mit welchen Herausforderungen warst/bist du konfrontiert und wie gehst du damit um?
Manfred: Ich bin gehend zur Operation gekommen und vom Hals abwärts gelähmt aufgewacht – natürlich war das nicht einfach aber meine positive Lebenseinstellung und der Wille, das Beste aus jeden Tag herauszuholen, haben mich die positiven Seiten des Lebens sehen lassen. Ich sage zu jedem Tag Danke und bin und bleibe optimistisch und positiv.
GleichSicht : Wir wissen, dass die Präsidentschaft beim ÖZIV Burgenland nicht dein einziges Ehrenamt ist – womit verbringt unser Präsident noch seine Freizeit?
Manfred: Ich bin begeisterter Hobbykoch und Mehlspeisenbäcker und es macht mir immer wieder Freude auch für Veranstaltungen des ÖZIV Burgenland zu backen. Abgesehen davon bin ich unter anderem Gemeinderat in meiner Heimatgemeinde Oberpullendorf und Ritter der europäischen Weinritterschaft. Meinen Wunsch, Golf zu spielen, kann ich mir nun auch erfüllen, da der ÖZIV Burgenland ja ein entsprechendes Gerät für Rollstuhlfahrer besitzt und ich würde auch gerne Rollstuhltanzen.
GleichSicht : Auch deine Frau ist dem ÖZIV Burgenland eine große Unterstützung und Helferin – zusammen stark – was bedeutet das für dich?
Manfred: „Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau, die ihm den Rücken stärkt“ – das trifft es genau. Meine Frau Roswitha unterstützt mich und auch den ÖZIV Burgenland, wo immer es geht. An dieser Stelle möchte ich mich bei ihr und aber auch bei meinem wunderbaren Team bedanken! Nur zusammen kann man viel erreichen und bewegen!
GleichSicht : Was möchtest du für die Zukunft des ÖZIV Burgenland und Menschen mit Behinderungen erreichen?
Manfred: Ich habe die Vision eines barrierefreien, lebenswerten Burgenlandes für alle Menschen und werde mich und alle zur Verfügung stehenden Ressourcen dafür einsetzen. Und wir machen natürlich nicht an den Landesgrenzen halt – wir sind für alle Betroffenen Ansprechpartner und Begleiter.
GleichSicht : Ein Schlusswort an die „ÖZIV Burgenland Familie“, wie du es immer so treffend formulierst:
Manfred: Ich freue mich sehr über die Lockerungen und die positiven Entwicklungen nach der Corona Krise und auf das gemeinsame 2 Halbjahr. Ich wünsche uns viel Kraft und Gesundheit und sehe der Zukunft optimistisch entgegen.
Die Krise trifft manche härter!
Die Corona-Krise für Menschen mit Behinderungen
Besonders Menschen mit Vorerkrankungen und Behinderungen hat die Krise mit voller Wucht getroffen. Sie und ihre pflegenden Angehörigen hatten es schon vor der Krise schwerer als andere und brauchten Unterstützung, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Diese Menschen brauchen jetzt – und in den kommenden Monaten – mehr denn je unsere Hilfe!
Der ÖZIV Burgenland lässt behinderte Menschen auch in Zeiten der Krise natürlich nicht im Stich. Die Angebotspalette wurde sogar erweitert: Zusätzlich zu den „normalen“ Dienstleistungen des Vereines wurde kurzerhand
auch ein Lieferservice geboten, um die Versorgung von Menschen mit Behinderungen mit Hilfsmitteln, Medikamenten und Gütern des täglichen Lebens sicherzustellen.
Um die zusätzlichen Ausgaben wie z.B. Benzinkosten bei gleichzeitigem Wegfall von Einnahmen finanzieren zu können, hat der Verein zahlreiche Spendenaufrufe auf Facebook gestartet.
Gespendet werden kann immer noch über das Konto des ÖZIV Burgenland, IBAN AT95 3300 0001 0091 6635, Verwendungszweck „Corona-Hilfe“
Versorgung der Klienten durch gute Vorbereitung gesichert
„Wir haben schon vor längerer Zeit unser Beratungsangebot durch digitale Angebote erweitert. Dadurch ist es uns möglich, jeden unserer Kunden zu erreichen und die gewohnte Qualität bei der Beratung und Unterstützung zu bieten. Besonders wichtig in Corona-Zeiten war mir die Aufrechterhaltung mit der Versorgung von Hilfsmitteln, denn selbst ein einfacher „Platter“ bedeutet für Rollstuhlfahrer das Ende der Bewegungsfreiheit auch in den eigenen 4 Wänden. Wir lassen niemanden zurück!“, so Ehrenpräsident Hans-Jürgen Groß. Präsident Manfred Seifert meint dazu: „Die Kommunikation über E-Mail und Telefon funktioniert hervorragend! Auch für die wenigen Fälle, in denen ein persönlicher Kontakt unvermeidlich ist weil z.B. Originalunterlagen übergeben werden müssen, finden unsere Mitarbeiterinnen Lösungen, diesen Kontakt unter Berücksichtigung sämtlicher Vorschriften zu ermöglichen.“
Ämter und Behörden
Viele Stellen haben gut auf die Situation reagiert. So wurden z.B. befristet ausgestellte Behindertenpässe unbürokratisch verlängert und Pflegegeldanträge aufgrund der Aktenlage bearbeitet. Die Zusammenarbeit mit dem Sozialministeriumservice (SMS) und der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) funktioniert gut, auch hier scheint das Wohl der betroffenen Personen im Vordergrund zu stehen.
Nicht stattfindende Verhandlungen verursachten in manchen Fällen Probleme, da sich der Zustand bei manchen Menschen so schnell verschlechtert, dass die eingebrachten Klagen bis zum Zeitpunkt der Behandlung vor Gericht eigentlich nicht mehr stimmig sind.
Auch das Fehlen von Rehabilitationsaufenthalten und Therapien ist für Menschen mit Behinderungen oftmals ein großes Problem. Durch die Unterbrechung oder den verspäteten Beginn der Behandlung ist der Erfolg meist in Frage gestellt, und für den Patienten heißt es dann „zurück an den Start“.
Das Büro im „Ausnahmezustand“
Wir haben uns mit dem Motto „Wir lassen niemanden im Stich“ in die Corona-Krise gestürzt.
Das Büro war von einem Tag auf den anderen für persönliche Kontakte gesperrt, Veranstaltungen wurden abgesagt und die Aktivitäten der Sektionen „Sport“ und „Kinder und Jugendliche“ auf Eis gelegt. Homeoffice war eine ganz neue Erfahrung – das Büro zwischen Küche und Wohnzimmer, mit Katze und Hund und Kindern zuhause.
Nichts desto trotz haben wir unsere Mitglieder und Hilfesuchende nicht allein gelassen – per Telefon, Mail und Technologien wie Whats App und Skype haben wir die Betreuung aufrechterhalten und in dieser schwierigen Zeit durchgehend unterstützt und beraten.
HJG erklärt's
Über den YouTube-Kanal „HJG erklärt's“ kann sich jeder Interessierte zu Themen wie Behindertenpass, Zusatzeintragungen, Pflegegeld und natürlich passend zur aktuellen Situation „Lockerungsverordnung COVID-19“ informieren und sich damit einen guten Überblick beschaffen – Vortragender: Ehrenpräsident Hans-Jürgen Groß – reinschauen lohnt sich!
ÖZIV Burgenland informiert
Der ÖZIV Burgenland ist Anlaufstelle für Menschen mit Behinderungen und Angehörige. Wir bieten Beratung, Unterstützung und nehmen Ihnen die bürokratischen Hürden bei der Antragstellung ab.
WUSSTEN SIE ....
dass Menschen mit Behinderungen steuerliche Vorteile im Zuge der Arbeitnehmerveranlagung / Einkommenssteuererklärung geltend machen können?
Ein Steuerpflichtiger gilt als behindert, wenn ein Grad der Behinderung von mindestens 25 % bescheidmäßig zuerkannt ist.
Alleinverdiener*innen oder Personen, bei denen die Einkünfte der (Ehe)Partner*innen 6.000 Euro nicht übersteigen, können Sonderausgaben aufgrund der Behinderung der (Ehe)Partner*innen geltend machen.
Behinderungsbedingte Mehrausgaben / Pauschalbeträge für Kinder mit Behinderungen können ebenfalls beim Steuerausgleich veranlagt werden.
Mit den Einstiegsdaten zum Finanzonline Zugang, den man direkt beim Finanzamt beantragt oder persönlich abholt, helfen wir Ihnen, Ihre steuerlichen Vorteile geltend zu machen.
Voraussetzungen bei steuerpflichtigem Einkommen:
• mindestens 25 % Grad der Behinderung
• Kinder mit Behinderungen mind. 25 % Grad der Behinderung
• Kinder mit Behinderungen mit Bezug der erhöhten Familienbeihilfe
• Alleinverdiener*innen mit (Ehe)Partner*innen mit Behinderungen mit Einkommen unter € 6.000,-
Trifft ein Kriterium auf Sie zu, melden Sie sich umgehend bei uns – gerne prüfen wir Ihre Unterlagen und unterstützen Sie!
Richtsätze 2020
Geringfügigkeitsgrenze:
€ 460,66 monatlich
Rezeptgebührenbefreiung
Die Rezeptgebühr beträgt im Jahr 2020 pro Originalpackung EUR 6,30.
Ohne Antrag sind von der Rezeptgebühr befreit:
• Personen, die an einer anzeigepflichtigen übertragbaren Krankheit (z.B. Tuberkulose) leiden.
Die Befreiung gilt nur für die erkrankte Person und nur für Arzneimittel, die diese für die Behandlung dieser Krankheit benötigt. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt stellt fest, ob Sie an einer anzeigepflichtigen übertragbaren Krankheit leiden. Die Befreiung wird auf dem betreffenden Rezept vermerkt.
• Zivildiener und deren Angehörige
• Asylwerberinnen bzw. Asylwerber
• Personen, die auf Grund von Bestimmungen im Kriegsopferversorgungsgesetz, Heeresversorgungsgesetz oder Opferfürsorgegesetz der ÖGK zugeteilt sind
• Bezieher/innen einer Ausgleichszulage zu einer Pension aus der Pensionsversicherung
• Bezieher/innen einer Ergänzungszulage zu einem Ruhe- oder Versorgungsgenuss nach dem Pensionsgesetz 1965
• Bezieher/innen einer Waisenrente, Waisenbeihilfe oder Elternrente laut Kriegsopferversorgungsgesetz oder Heeresversorgungsgesetz
• Bezieherinnen einer Witwenzusatzrente
oder Witwenbeihilfe laut Kriegsopferversorgungsgesetz oder Heeresversorgungsgesetz
• Bezieher/innen einer Hilfe zum Lebensunterhalt oder zum Wohnbedarf nach den Ausführungen der „Bedarfsorientierten Mindestsicherung“
• Versicherte Teilnehmer des „Freiwilligen Sozialjahres, des Freiwilligen Umweltschutzjahres, des Gedenkdienstes oder des Friedens- und Sozialdienstes im Ausland nach dem Freiwilligengesetz“
• Die wegen der Pflege eines behinderten Kindes Versicherten
Einkommensgrenzen für die Antragstellung auf Rezeptgebührenbefreiung:
• € 966,65 netto (Alleinstehend)
• € 1.524,99 netto (Ehepaare)
• + € 149,15 pro Kind
bei überdurchschnittlichen Ausgaben infolge von Behinderung:
• € 1.111,65 netto (Alleinstehend)
• € 1.753,74 netto (Ehepaare)
• + € 149,15 pro Kind
Das Nettoeinkommen von Ehepartnerinnen bzw. Ehepartnern oder Lebensgefährtinnen bzw. Lebensgefährten wird zur Gänze zu Ihrem Nettoeinkommen hinzugerechnet. Von im gemeinsamen Haushalt lebenden sonstigen Personen (Kinder, Eltern, Geschwister usw.) muss ein bestimmter Prozentsatz des jeweiligen Nettoeinkommens angerechnet werden.
Befreiung ohne Antrag: neben Bezieherinnen/
Beziehern von bestimmten Geldleistungen wegen besonderer sozialer Schutzbedürftigkeit (z.B. Ausgleichszulage, Ergänzungszulage).
Wer im laufenden Kalenderjahr bereits zwei Prozent des Jahresnettoeinkommens für Rezeptgebühren bezahlt hat (mindestens 37 Rezeptgebühren bevor die 2-Prozent-Deckelung der Rezeptgebühren zur Anwendung kommt = Mindestobergrenze), ist automatisch für den Rest des Jahres von der Rezeptgebühr befreit. Ein Antrag ist hierfür nicht erforderlich.
GIS – Befreiung
Bei sozialer und/oder körperlicher Hilfsbedürftigkeit kann ein Antrag auf Befreiung von den Rundfunkgebühren gestellt werden.
Aber auch die Zuschussleistung zum Fernsprechentgelt (ehemals Befreiung von der Telefongrundgebühr) und die Befreiung von der Ökostrompauschale werden über die GIS Gebühren Info Service GmbH durchgeführt.
Folgende Personengruppen haben grundsätzlich Anspruch auf Befreiung von Rundfunkgebühren/Zuschussleistung zum Fernsprechentgelt:
• Bezieher von: Pflegegeld oder einer vergleichbaren Leistung,
• Leistungen nach pensionsrechtlichen Bestimmungen oder diesen Zuwendungen vergleichbare sonstige wiederkehrende Leistungen versorgungsrechtlicher Art der öffentlichen Hand,
• Leistungen nach dem aktuellen Arbeitslosenversicherungsgesetz,
• Beihilfen nach dem aktuellen Arbeitsmarktförderungsgesetz,
• Beihilfen nach dem aktuellen Arbeitsmarktservicegesetz,
• Beihilfen nach dem aktuellen Studienförderungsgesetz,
• Leistungen und Unterstützungen aus der Sozialhilfe oder der freien Wohlfahrtspflege oder aus sonstigen öffentlichen Mitteln wegen sozialer Hilfsbedürftigkeit sowie
• Gehörlose oder schwer hörbehinderte Personen.
Befreiungsrichtsätze:
• € 1.082,65 netto (Alleinstehend)
• € 1.707,99 netto (Ehepaare)
• + € 167,05 für jede weitere Person
Übersteigt das Haushaltsnettoeinkommen die maßgeblichen Betragsgrenzen, kann der Antragsteller folgende abzugsfähige Ausgaben
geltend machen:
www.gis.at/befreiung/einkommen/abzuege/
• Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen im Sinne der §§34 u. 35 EStG
• Monatlichen Kosten für die 24h-Betreuung, vermindert um den Zuschuss des Sozialministerium-Service
• Mietaufwand
Ausgleichszulagenrichtsätze
Richtsätze - Bezieher/innen einer Eigenpension:
• € 966,65 netto (Alleinstehend)
• € 1.524,99 netto (Ehepaare)
Richtsätze – Bezieher/innen einer Hinterbliebenenpension:
• € 966,65 netto (für Witwen/Witwer, für hinterbliebene eingetragene Partner/innen)
• € 355,54 netto (für Halbwaisen bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres)
• € 533,85 netto (für Vollwaisen bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres)
• € 631,80 netto (für Halbwaisen nach Vollendung des 24. Lebensjahres)
• € 966,65 netto (für Vollwaisen nach Vollendung des 24. Lebensjahres)
Bezieherinnen/Bezieher einer Ausgleichszulage sind grundsätzlich von der Rezeptgebühr und vom Service-Entgelt für die e-card als auch von den Rundfunkgebühren befreit bzw. können einen Antrag auf Zuschussleistung zum Fernsprechentgelt stellen.
Pflegegeld
1. (mehr als 65 Std.) € 160,10
2. (mehr als 95 Std.) € 295,20
3. (mehr als 120 Std.) € 459,90
4. (mehr als 160 Std.) € 689,90
5. (mehr als 180 Std. *) € 936,90
6. (mehr als 180 Std. ** ) € 1.308,30
7. (mehr als 180 Std. *** ) € 1.719,30
* außergewöhnlicher Pflegeaufwand
** zeitlich unkoordinierbare Betreuung Tag und Nacht
*** keine zielgerichteten Bewegungen der Extremitäten
Ab 1. Jänner 2020 wird das Pflegegeld in allen Stufen um den Pensionsanpassungsfaktor erhöht und jährlich valorisiert.
Verbesserung der finanziellen Situation von Menschen mit Behinderung
Hilfe in Sicht!
Dr. Erwin Würrer informiert
Es hätte gar nicht der Corona-Katastrophe bedurft, um sich auszumalen, was es bedeutet von und mit Sozialhilfe leben zu müssen. Ein Leben voller Einschränkungen, voller Entbehrung und in der ständigen Furcht, alles könne sich irgendwie nicht ausgehen. Jeden Euro dreimal umzudrehen und nur in sehr reduzierter Weise am Leben teilnehmen zu können.
Umso mehr ist es vorstellbar, wie es Menschen mit Behinderung trifft, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Viele notwendige Aufwendungen werden keineswegs alle von der öffentlichen Hand übernommen – das ganz normale Leben wird daher noch teurer und schwieriger.
Aus diesem Grunde und um finanzielle Notlagen von Menschen mit Behinderung nicht nur zu beseitigen, sondern auch künftigen vorzubeugen, sieht das Sozialhilfe-Grundsatzgesetz (BGBL 41/2019) in diesen Fällen Zuschläge zu den monatlich zu gewährenden Sozialhilfeleistungen von 18 % vor. Gleichzeitig werden die Bundesländer in diesem Gesetz verpflichtet, diese Idee in die jeweils landesgesetzliche Sozialgesetzgebung zu übernehmen. Verpflichtend! – und keineswegs freiwillig, sofern nicht landesgesetzliche Bestimmungen höhere Leistungen vorsehen.
Es ist ganz leicht zu verstehen, dass diese Regelung eine wesentliche Verbesserung der finanziellen Lebenssituation von Menschen mit Behinderung darstellt. Aber – die Länder sind in der Umsetzung säumig.
Unter Hinweis darauf, dass Wien die Erhöhung im Sinne des Sozialhilfe-Grundsatzgesetztes bereits umgesetzt hat, hat ÖZIV-Burgenland den zuständigen Soziallandesrat Christian Illedits mit diesem Thema schriftlich konfrontiert. Und: umgehend eine positive Antwort erhalten. Das Sozialreferat der burgenländischen Landesregierung kennt diese Situation natürlich und hat lediglich einige rechtliche Klärungen durch Gerichte abgewartet. Die Umsetzung dieser Verpflichtung wurde uns ausdrücklich in Aussicht gestellt.
Eine sehr positive Aussicht, die die finanzielle Situation der Betroffenen deutlich verbessern wird. Eine inklusive Lebensweise wird dadurch leichter möglich, die Teilnahme an einem „normalen“ Leben in erreichbare Nähe gerückt.
ÖZIV Burgenland freut sich über diese Mitteilung und wird die Umsetzung weiterhin mit Aufmerksamkeit verfolgen.
Para Sport im Corona Modus
Die Planung 2020 war unter Dach und Fach – Termine für den 2. Ligaspieltag und Trainings waren fixiert. Dann der Lockdown. Alle Trainings mussten abgesagt werden, der Ligaspieltag konnte nicht stattfinden. Somit konnten die Wild Wheels auch den Kampf um den Titel leider nicht mehr zu Ende bringen. Für das Spieljahr 2019/2020 bedeutet das folgende Reihung: auf dem Podest ganz oben finden sich die Thunder Eagles vom ASKÖ Wien ein, Platz 2 belegen unsere Wild Wheels gefolgt von den Danube Eagles auf Platz 3 und RSC Heindl Linz auf Platz 4.
Pause. Zwangspause… Nach 4 Wochen war Trainer Michael Streit mit seiner Geduld am Ende und suchte Möglichkeiten zum Austausch. Die Lösung: Skype. Mit der praktischen Funktion „Bildschirmübertragung“ konnten alle Teilnehmer den Bildschirm von Trainer Michael Streit sehen. Dieser zeigte und erklärte Regeln sowie Taktiken gemeinsam mit Co-Trainer Jakob Schriefl. Die wöchentlichen Treffen via Skype haben das Team gestärkt und die Zeit ein bisschen schneller vergehen lassen.
Eine ähnliche Idee wurde in Wien geboren. Mit einer E-Rolli Fußball Jour Fixe Serie trafen deren Gründer um Nationalteamtrainer Leo Vasile, Nationalteamspieler und ÖBSV zuständiger für E-Rolli Fußball Michael Kiefler sowie ÖBSV Angestellte Matias Costa (Zuständiger für Sportentwicklung) ins Schwarze. Jeden Mittwoch, seit 29.04.2020, fand von 18 Uhr bis 19 Uhr via Zoom die Serie statt. Angefangen mit der „Einführung in das Regelwerk“ gab es jede Woche ein anderes interessantes Thema. So durfte ein Taktik -Talk nicht fehlen, aber auch International konnte man seinen Horizont erweitern.
Immer wieder waren Spezialgäste dabei, so wie EPFA Präsident Donal Byrne aus Irland, Nationalteamspieler Chris Gordon aus Großbritannien, sowie der erfahrene Klassifizierer (FIPFA Head of Classification; also Leiter der Klassifikation des E-Rolli Fußball Weltverbandes) Stewart Evans aus Großbritannien. Es war und ist eine super Community und bei jedem Treffen waren zwischen 20 und 40 Teilnehmer aus Österreich, Dänemark, Irland und Großbritannien mit von der Partie.
Doch zurück zu den Wild Wheels. Wir starten sobald es für uns erlaubt und möglich ist. Wir freuen uns schon auf reale Trainings in der Sporthalle. Natürlich werden wir die empfohlenen Schutzmaßnahmen einhalten und entsprechend umsetzen. Da wir zum Start noch nicht ins Landessportzentrum VIVA können, beginnen wir unsere Trainings im Turnsaal der HAK in Neusiedl am See. Aufgrund der Größe wird vorerst in 2 Gruppen trainiert. Bei einer weiterhin guten Entwicklung der Corona Zahlen planen wir auch noch einen Spieltag, den wir natürlich entsprechend veröffentlichen und bewerben werden.
Wir sind aktuell auf der Suche …
… nach weiteren Spielern. Wer also einen E-Rolli hat, kann mittrainieren. Das Alter, Herkunft sowie Geschlecht ist dabei absolut irrelevant. Es erwartet dich ein top Team. Besonders würden wir uns auch über weibliche Mitspieler freuen!
Interessierte melden sich direkt im ÖZIV Burgenland Büro unter office@oeziv-burgenland.at, unter 02682 93080400 oder über die Homepage www.oeziv-burgenland.at
… Wir freuen uns über jeden Spenden Beitrag, mit dem die Aktivitäten der Wild Wheels finanziert werden.
Kontonummer AT42 3300 0002 0091 6635, Kennwort Para Sport Wild Wheels
ÖZIV Burgenland vor Gericht
Die Corona Krise hat auch Einfluss auf die Einreichung von Klagen und laufende Verfahren gehabt – Verhandlungen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben und die zu erstellenden Gutachten konnten nicht stattfinden. Ungeachtet der widrigen Umstände hat der ÖZIV Burgenland natürlich entsprechende Rechtsmittel eingelegt und alle Anfragen und Anträge der Mitglieder kompetent bearbeitet und übermittelt.
Die sorgfältige Aufbereitung der Anträge führt seit geraumer Zeit dazu, dass weniger Verhandlungen notwendig sind, um die Rechte der betroffenen Personen zu wahren – gute Vorarbeit bringt oft gleich den gewünschten Erfolg.
Ein paar Fälle wurden dennoch nicht zur Zufriedenheit der antragstellenden Personen entschieden und der ÖZIV Burgenland, Verband für Menschen mit Behinderungen, musste eingreifen. Die Verfassung einer Klage nimmt viel Zeit an Recherchen und Aufarbeitung in Anspruch – in einigen Fällen sind auch noch aktuelle, neue Befunde eines Facharztes einzuholen, um den Sachverhalt glaubhaft darstellen zu können. Die Frist zu Einreichung der Klage von 3 Monaten ab Zustellung des Bescheids ist notwendig um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen – sollten Sie also meinen, die Entscheidung der Behörde entspricht nicht den Tatsachen, melden Sie sich umgehend bei uns im Büro – ein kurzes Mail oder ein Anruf kostet nicht viel Zeit.
Eigentlich hatte sich Familie Z. mit einer ganz anderen Fragestellung an den ÖZIV Burgenland gewandt – Teil der Betreuung der Mitglieder ist natürlich die Sichtung aller Unterlagen, so auch die Überprüfung bestehender Bescheide auf Zuerkennung von Pflegestufen und Behindertenpässe mit Zusatzeintragungen und andere mögliche Zuerkenntnisse aufgrund einer Behinderung z.B. auch für pflegende Angehörige.
Der für den Sohn ausgestellte Behindertenpass war mit den entsprechenden Zusatzeintragungen versehen und lediglich die Beantragung des Euro Keys war noch fällig – von dieser Möglichkeit hat die Familie gar nichts gewusst.
Beim aktuellen Bescheid zur Pflegestufe ist den geschulten Mitarbeiterinnen sofort aufgefallen, dass ein Antrag auf Erhöhung der Pflegestufe anfällig ist. Zum einen hat sich der Pflegeaufwand aufgrund neuer Diagnosen erhöht, zum anderen hat sich auch aufgrund des Alters des Buben eine Änderung ergeben.
Der neue Bescheid – Ablehnung der Erhöhung der Pflegestufe – wurde vom ÖZIV Burgenland in Vertretung unseres Mitglieds beklagt. Ein zeitnaher Termin für die Erstellung eines Gerichtsgutachtens und die kurz darauffolgende Verhandlung haben den gewünschten Erfolg gebracht:
Zuerkennung der nächsthöheren Pflegestufe und ab Vollendung des 7. Lebensjahres (dieser Termin ist in die Zeit der Klage gefallen) Zuerkennung der wiederum nächsthöheren Stufe.
Ähnlich ist der Fall für ein erwachsenes Mitglied gelaufen: Frau R. wird von ihrem Gatten aufopfernd betreut und unterstützt. Der schon ältere Herr ist jedoch mit den bürokratischen Dingen nicht sehr versiert und hat den ÖZIV Burgenland um Hilfe gebeten. Die vor vielen Jahren zuerkannte Pflegestufe entsprach schon länger nicht mehr dem Bedarf. Dem Antrag auf Erhöhung wurde seitens der Pensionsversicherungsanstalt zwar entsprochen, jedoch nicht in angemessenem Ausmaß: alle notwendigen Arbeiten, wie die Sichtung aller relevanten Befunde und Dokumentation der Betreuungsleistungen, Erstellung der Klageschrift, Übermittlung der Unterlagen ans Gericht und natürlich die persönliche Vertretung vor Gericht haben auch in diesem Fall das gewünschte Ergebnis gebracht. Eine angemessene Pflegestufe ist zuerkannt worden und Herr R. kann sich nun auch Unterstützung für die Pflege seiner Gattin leisten – die Pflege zuhause ist so weiterhin möglich!
Sehr viel umfangreicher stellt sich der laufende Fall der kleinen E. dar. Eine Viruserkrankung hat das Gehirn des kleinen Mädchens dauerhaft geschädigt. Der Alltag der kleinen Familie hat sich von jetzt auf gleich grundlegend verändert – alles musste neu organisiert werden.
“Wir haben viel selber geschafft, aber irgendwann ist uns die Kraft ausgegangen und wir wollten uns wieder auf die Familie, speziell auf unsere Tochter konzentrieren können”, so die junge Mutter. “Die Entscheidung, den ÖZIV Burgenland, um Hilfe zu bitten, haben wir nicht eine Sekunde bereut.”
Auch wir freuen uns, E. und ihre Eltern in der ÖZIV Burgenland Familie begrüßen zu dürfen. Wir haben alle relevanten Anträge, wie Behindertenpass, Zusatzeintragungen und Pflegegeld gestellt – die Ablehnung eines Pflegegeldbezugs war nicht tragbar, eine Klage wurde eingereicht. Nachdem der Gutachter des Gerichts nach der Begutachtung die Pflegestufe 1 als notwendig erachtet hat, ist es zur Verhandlung gekommen. In der Zeit zwischen Einreichung der Klage und Verhandlung hat das kleine Mädchen viele weitere Untersuchungen gehabt und aufgrund der Tatsache, dass die Diagnose nicht sehr bekannt und untersucht ist, ist es zu ganz neuen Erkenntnissen gekommen. Ein sehr gutes Beispiel, dass man auch direkt bei der Verhandlung noch neue Tatsachen vorbringen kann. In diesem Fall ist das Gericht zu dem Ergebnis gekommen, dass kein “Urteil” gefällt werden kann, bevor nicht weitere Facharztgutachten erstellt sind. Nun ist es Aufgabe des Gerichts, geeignete Gutachter im speziellen Bereich der Kinder- und Jugendmedizin ausfindig zu machen – der ÖZIV Burgenland kümmert sich derweil um die weiterführenden Anliegen der Familie.
Erstanträge, Erhöhungsanträge, Verschlechterungsanträge und dazugehörige Stellungnahmen, Beschwerden und Klagen – dies sind die Hauptaufgaben des ÖZIV Burgenland, Verband für Menschen mit Behinderungen, wenn es um die Unterstützung der Mitglieder geht – egal aus welchem Bundesland: einfach über die Homepage www.oeziv-burgenland.at, per Mail office@oeziv-burgenland.at oder per Telefon 02682 93080400 melden und tatkräftige Unterstützung erhalten!
Paris, ein Fest fürs Leben - für alle!
Wer schon einmal in dieser Stadt war, weiß, sie ist einzigartig. Auch wenn man Paris bisher nur von Bildern oder aus einem der vielen Filme, die in dieser Stadt gedreht wurden, kennt, kann man sich bereits vorstellen, wie eindrucksvoll die Gassen am Montmartre oder das Ufer entlang der Seine sind. Dieser Artikel soll daher kein weiterer normaler Reisebericht werden. Letztes Jahr durfte ich in meinem Beitrag für die Sommerausgabe von den Plänen für mein Erasmus Auslandssemester als Mensch mit Behinderung in Paris erzählen. Heute möchte ich mein Fazit ziehen.
In der damaligen Ausgabe berichtete ich von vielen Fragen betreffend Planung eines solchen Auslandssemesters. Als Mensch mit Behinderung kann man sich nicht einfach eine Universität in der Stadt seiner Wahl aussuchen, sich ein Zimmer in einem x-beliebigen Studierendenheim mieten und sich zur Abreise in ein Flugzeug setzen. Es braucht weitaus mehr Organisation und eine viel längere Planungszeit.
Zunächst war da einmal die Frage: Wie viele AssistentInnen benötige ich und wie kann ich es mir leisten, diese AssistentInnen für 4 Monate (September bis Dezember 2019) zu bezahlen? Diese Frage erwies sich als wohl größte organisatorische Herausforderung des gesamten Projekts.
Ich entschloss mich, mit zwei AssistentInnen nach Paris zu gehen. Einer davon, Jozsef, ist bereits seit Beginn meines Studiums an meiner Seite. Die zweite, Lena, konnte ich nach relativ kurzer Suche über die Online-Plattform unijobs.at finden. Meine beiden Persönlichen AssistentInnen eröffneten daraufhin recht unkompliziert ein Gewerbe als „PersonenbetreuerIn“, da eine Anstellung bei einer herkömmlichen Organisation damals aufgrund der hohen Stundenanzahl leider nicht in Frage kam. Die Finanzierung der Persönlichen Assistenz war mir nur mithilfe des großzügigen Erasmus+ Sonderzuschusses möglich. Als StudentIn mit Behinderung werden einem durch diesen Sonderzuschuss jegliche Mehrkosten, die aufgrund einer Behinderung während des Auslandssemesters entstehen, ersetzt. Dazu zählte in meinem Fall beispielsweise die Persönliche Assistenz, die Miete meiner AssistentInnen, oder die Reisekosten nach Paris und zurück. Sowohl das Erasmusbüro in Wien als auch die WU Wien erwiesen sich bei allen Fragen als hilfreicher, unkomplizierter Ansprechpartner.
Eine weitere Herausforderung war das Finden einer passenden Unterkunft. Glücklicherweise eröffnete meine Gastuniversität (Université Paris Dauphine) gerade im damaligen Semester ein neues Studierendenheim, in dem auch barrierefreie Zimmer angeboten wurden. Über meine Erlebnisse in diesem Heim im Pariser Vorort Saint-Ouen könnte ich einen ganz eigenen Artikel schreiben. In dem Artikel würde ich von defekten Aufzügen, verstopften Kanälen (die das Benützen des Badezimmers eine Woche lang unmöglich machten), monatelangem Zähneputzen in der Küche (weil das barrierefreie Waschbecken im Zimmer doch nicht barrierefrei war), uneinsichtigen Rezeptionistinnen oder überdimensionalen Studentenpartys erzählen. Trotz vieler Ärgernisse bin ich froh, dieses Heim gefunden zu haben, in dem ich gemeinsam mit Jozsef und Lena in einem (mehr oder weniger barrierefreien) 4 Zimmer Apartment leben durfte.
Der Ort Saint-Ouen liegt an der nördlichen Stadtgrenze von Paris. Zur Uni benötigt man mit der U-Bahn ca. 40 Minuten, diese ist jedoch für RollstuhlfahrerInnen eine absolute Katastrophe. Damit meine ich nicht nur die angesprochene Linie. Von 14 Linien kann in Paris genau eine einzige völlig barrierefrei befahren werden. Aus diesem Grund benutzte ich für Fahrten an die Universität mein eigenes, aus Österreich mitgebrachtes Auto. Wege in die Stadt legten wir zu Fuß oder mit dem Bussystem zurück, welches beinahe zu 100 % barrierefrei ist. Dadurch verlängerten sich diverse Reisezeiten aber enorm. Barrierefrei ist das Bussystem aber nur, solange kein traditioneller französischer Streik stattfindet. Aufgrund der Proteste gegen die Pensionsreform lag das öffentliche Verkehrssystem den gesamten Dezember lang still. Im letzten Monat meines Aufenthalts mussten wir die Ausflüge in die Stadt daher leider auf einen Fußwegradius einschränken und konnten den Pariser Süden nicht näher kennenlernen.
Das Studium an meiner Gastuniversität stellte für mich bezogen auf meine Behinderung keine Probleme dar. Obwohl das Gebäude bereits aus den 60er Jahren stammt, ist es mit Aufzügen und barrierefreien Toiletten ausgestattet. Natürlich ist die WU Wien (meine Heimatuniversität) in puncto Barrierefreiheit viel fortgeschrittener. Durch die großartige Unterstützung meiner ProfessorInnen und StudienkollegInnen konnte ich an der Université Paris Dauphine jedoch ein genauso erfolgreiches und wertvolles Semester verbringen.
Ein kleiner Abschnitt Reiseblog bleibt euch jetzt jedoch nicht erspart: Ich habe Paris als eine Stadt der Gegensätze und Extreme kennengelernt.
Luxus und Armut, wunderschöne kleine Gässchen und pompöse Architektur, gelebte Diversität und Zweiklassengesellschaft, gemütliche Cafés und überfüllte Busse. Während meiner Zeit dort durfte ich viel über mich selbst und über unsere Gesellschaft lernen. Diesen wichtigen Leitsatz konnte ich mir für mein weiteres Leben mitnehmen: Mit genügend Ausdauer, Durchhaltevermögen und Organisation, sowie einem hervorragenden Team ist alles irgendwie schaffbar! Dieser Satz gilt für jeden, jedoch insbesondere für Menschen mit Behinderungen.
Traut euch zu, die gleichen Ziele wie eure Freundinnen und Freunde, Geschwister oder andere Vorbilder zu verfolgen. Nur so könnt ihr sie auch erreichen!
OBENauf
• … wurde als Platz gegründet, an dem Menschen mit Behinderung lernen können, wie es ist, in einer Frühstückspension zu arbeiten. Die Idee dazu kam von vielen Menschen mit und ohne Behinderung, die in Werkstätten der Caritas in der Region Weinviertel arbeiten.
• Ziel ist es, dass Menschen mit Behinderung die Tätigkeiten lernen, die man für die Arbeit in einer Frühstückspension oder in der Reinigung braucht, damit sie später auf einem Arbeitsplatz am ersten Arbeitsmarkt arbeiten können.
• Das Haus ist ein ehemaliger Pfarrhof und wurde von vielen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam umgebaut. Eine Gruppe von Architekturstudenten und Studentinnen der Technischen Universität Wien hat nicht nur geholfen, den Umbau zu planen, sondern war auch beim Umbau dabei und hat mitgeholfen. Viele Sachen haben Firmen aus der Umgebung mit unseren Werkstätten gemeinsam gemacht, zum Beispiel die Fußböden.
• OBENauf Zimmer und Frühstück ist am Caritas-Bauernhof Unternalb. Das bedeutet, die Werkstätten bei vielen Tätigkeiten unterstützen können. Für die Gäste bedeutet dass, dass sie die Tiere anschauen oder auch in den Werkstätten mitarbeiten können.
Elisabeth Seidl, pädagogische Leitung und Werkstätten Leitung
Elisabeth Seidl: Als pädagogische Leitung für die gute Begleitung der Menschen mit Behinderung verantwortlich, für Krisen und für neue Ideen. Als Werkstätten Leitung dafür verantwortlich, dass die Menschen, die hier arbeiten, gut arbeiten können. Zum Beispiel hält sie Kontakt mit dem Tourismusverein und kümmert sich um Werbung und Exkursionen.
GleichSicht : Seit wann sind Sie mit der Geschäftsführung betraut und wie sind Sie dazu gekommen?
Ich arbeite seit 2003 für die Caritas in der Region Weinviertel, seit Jänner 2017 bin ich für OBENauf Zimmer und Frühstück verantwortlich. Ich bin schon lange Leitung für verschiedene Bereiche. Mir ist Teilhabe an der Gesellschaft besonders wichtig, deshalb unterstütze ich auch viele Möglichkeiten, wie die Menschen mit Behinderung, die wir betreuen, mit Firmen, Vereinen, usw. im Ort und in der Umgebung in Kontakt kommen. Besonders wichtig ist mir auch, dass Menschen mit Behinderung darin gestärkt werden, dass sie zuerst als Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten gesehen werden und dass Lernen nicht nur ermöglicht, sondern gefordert wird.
GleichSicht : Welches waren die unvergesslichsten Erlebnisse in Ihrer Tätigkeit, über die Sie uns gerne berichten möchten?
Da gibt es ganz viele unvergessliche Erlebnisse. Besonders freue ich mich immer, wenn jemand stolz ist, weil ihm oder ihr etwas gelingt, was bis jetzt nicht gelungen ist. Viele der Menschen, die bei uns arbeiten, übernehmen Verantwortung für einen Teil unserer Arbeit.
• So gibt es zum Beispiel einen Mann, der für die Blumen und den Garten verantwortlich ist. Er hat ganz alleine die neue Kräuterspirale bepflanzt und kümmert sich jeden Tag selbständig um die neuen Pflanzen.
• Wir haben heuer im Team einen Umweltschwerpunkt, d.h. jeder hat etwas gelernt, wie wir die Umwelt besser schützen und Müll vermeiden können. Da hat jeder im Team sich etwas ausgesucht, wofür er oder sie verantwortlich sein möchte.
GleichSicht : Gab es auch Ereignisse, mit denen Sie nicht so gut umgehen konnten?
Es gibt schwierigere Tage. Mir ist es wichtig, dass wir immer daran arbeiten, gemeinsam eine gute Lösung zu finden. Einem Mann, der bei uns arbeitet, ist es zu Beginn schwer gefallen, dass er nicht vor Gästen schimpft, wenn er grantig ist. Inzwischen hat er gelernt, dass er in solchen Situationen weg geht und später wieder kommt, wenn er nicht mehr grantig ist. Das ist ein großer Erfolg.
GleichSicht : Welche Hürden gilt oder galt es zu meistern, wenn man solch ein Projekt am Laufen hält?
Uns ist wichtig, dass es für die Menschen, die bei uns arbeiten, die Möglichkeit gibt, sich weiter zu entwickeln. Das bedeutet auch, dass jedes Jahr aus unserem Team von 15 Menschen mit Behinderung und 4 angestellten Mitarbeitern etwa 4 – 5 Personen weg gehen. Dann kommt jemand Neuer und wir müssen beim Lernen wieder neu beginnen. Auch das bestehende Team und der oder die neue Person müssen sich erst kennenlernen, damit sie gut zusammen arbeiten können. Wenn das in einer Zeit ist, in der viele Gäste da sind, und deshalb viel zu tun ist, kann das schon anstrengend sein. Jeder, der oder die bei uns anfängt, muss erst viele Sachen neu lernen. Besonders dass man immer höflich und freundlich sein muss und dass die Gäste immer Vorrang haben, ist am Anfang für viele schwierig. Das dauert einige Zeit, bis man das lernt.
Thomas Winna ist seit 2016 Mitarbeiter im Obenauf.
GleichSicht : Was ist Ihre genaue Tätigkeit?
Ich bin Betreuer in der Tagesstätte OBENauf. Zu meinen Tätigkeiten zählen in erster Linie die Betreuung, Unterstützung und Anleitung der KlientInnen. Gemeinsam mit den KlientInnen sind wir in erster Linie für Reservierung, Empfang, Frühstück, Zimmerreinigung, Reinigung der Hotelwäsche, Seminarbetreuung und den Garten zuständig. Eine weitere wichtige Tätigkeit ist unser Kleiderservice, wobei wir hier Wäsche unserer Kunden bügeln.
GleichSicht : Seit wann arbeiten Sie hier (und wie hat sich Ihr Alltag dadurch verändert)?
Ich arbeite seit 2016 im OBENauf, also seit der Eröffnung bzw. auch schon einige Monate davor.
GleichSicht : Gibt es vielleicht ein besonderes Erlebnis mit Gästen oder Mitarbeitern, das Sie uns erzählen möchten?
Immer wieder sind unsere Gäste von der Geduld und dem wertschätzend Umgang mit unseren KlienInnen beeindruckt, sowie von deren Herzlichkeit, Offenheit und Kreativität.
GleichSicht : Welches waren die unvergesslichsten Erlebnisse in Ihrer Tätigkeit, über die Sie uns gerne berichten möchten?
Eine Klientin hat mir z.B. am Anfang unter Tränen gesagt, „Ich kann ja was!“, weil sie selbständig die Waschmaschine zu bedienen gelernt hat. Auch immer wieder das Lob und die Anerkennung der Gäste bewegen unsere KlientInnen sichtlich und steigern ihr Selbstwertgefühl ungemein. Das macht mir auch Freude.
Gleichsicht: Welche Hürden gilt oder galt es zu meistern, wenn man solch ein Projekt am Laufen hält?
Die KlientInnen haben alle unterschiedliches Fähigkeiten und ebenso verschieden sind die Grenzen, wann es jemandem zu viel ist. Als Betreuer bemühen wir uns, jeden gut zu unterstützen, dass wir unser gemeinsames Ziel, eine gute Frühstückspension zu betreiben, in der sich die Gäste wohl fühlen, zu erreichen. Weil jeder Klient und jede Klientin anders ist und etwas anderes braucht, unsere Frühstückspension aber immer gleich gut funktionieren soll, ist das manchmal ganz schön schwierig.
Außerdem hat uns auch Frau Claudia Buchmayer einige Fragen beantwortet. Sie ist seit September 2019 im OBENauf Team.
GleichSicht : Was ist Ihre genaue Tätigkeit?
Ich richte Frühstück für die Gäste her: Käse- und Wurstplatte, Gemüseteller, Obstsalat, Eierspeis und weiche Eier. Nach dem Frühstück machen wir die Zimmerreinigung: Betten abziehen und anziehen, Bad und WC putzen, die Galerie (Anm. Sitz- und zusätzlicher Schlafbereich), Fußböden aufwaschen, Staubsaugen. Kuchen backen fürs Frühstücksbuffet. Wäsche von Zimmern waschen und zusammenlegen. Manchmal für Kunden Wäsche bügeln.
GleichSicht : Seit wann arbeiten Sie hier (und wie hat sich Ihr Alltag dadurch verändert)?
Seit 25. Sept. 2019. Früher hatte ich lange Fahrten, weil ich im Hofladen in Ziersdorf gearbeitet habe (3 Jahre). Dort habe ich nur im Verkauf (Kassa) gearbeitet und manchmal in der Grünraumpflege. Jetzt mache ich viele verschiedene Arbeiten.
GleichSicht : Welches waren die unvergesslichsten Erlebnisse in Ihrer Tätigkeit, über die Sie uns gerne berichten möchten?
Einmal war Frau Barbara Stöckl vom ORF für Aufnahmen für „Licht ins Dunkel“ bei uns und ich hab mit ihr einen Kuchen gebacken und ein Selfie gemacht.
GleichSicht : Welche Hürden gilt oder galt es zu meistern, wenn man solch ein Projekt am Laufen hält? Also in leichter Sprache: was ist besonders schwierig in der Arbeit? Welche Schwierigkeiten gibt es immer wieder?
Manchmal macht mir der Stress Schwierigkeiten, wenn wir viele Gäste im Haus haben und wir dann viele Dinge erledigen müssen.
Nachtrag von Frau Elisabeth Seidl: Die Corona-Krise hat uns sehr beschäftigt, weil wir über 2 Monate schließen mussten (so wie alle Frühstückspensionen in Österreich). Seither haben wir aber besonders viele Gäste. Alle Regeln, z.B. die Abstandsregel immer einzuhalten ist manchmal ganz schön anstrengend. Desinfektionsrunden und Hygiene haben aber einen besonderen Schwerpunkt bekommen und wir haben viele neue Dinge dazugelernt.
Im März hätten wir unseren Klemens-Maria-Hofbauer-Pilgerweg eröffnet, der direkt am OBENauf vorbei führt. Das ist ein Pilgerweg, der von Tasswitz in Tschechien bis Wien führt und in ganz großen Teilen barrierefrei ist. Wegen der Corona-Krise musste die Eröffnung abgesagt werden, der Pilgerweg kann aber natürlich schon begangen werden. Für nähere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.
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OBENauf ist eine Werkstätte nach dem niederösterreichischen Sozialhilfegesetz. Die KlientInnen erhalten einen Anerkennungsbetrag, Jause, Mittagessen und Fahrtkostenersatz und sind bei der AUVA unfallversichert
Neuer gewohnter Alltag im Büro
Nach der Zwangspause freuen wir uns, die Mitglieder des ÖZIV Burgenland und jene, die es werden wollen, wieder persönlich und von Angesicht zu Angesicht betreuen zu können. Natürlich möchten wir dabei die größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Umso wichtiger ist es, Termine zu vereinbaren, damit in unserem kleinen Foyer nicht zu viele Personen aufeinander treffen.
Unter der gewohnten Telefonnummer 02682
93080400 sind wir in der Zeit von 9 Uhr bis
12 Uhr von Montag bis Freitag wieder erreichbar und für Terminvereinbarungen bereit.
Wir übernehmen notwendige Korrespondenzen mit Ämtern und Behörden, stellen die richtigen Anträge und vertreten Ihre Rechte! Wir nehmen den Druck aus den oft schwierigen Situationen und klären über Rechte und Pflichten auf!
Zurück aus der Babypause
Wie die Zeit doch vergeht: nach 3 Jahren begrüßen wir die Mitarbeiterin Sabine Wassicek wieder in unserer Mitte.
Die kleine Leonie „borgt“ uns ihre Mama – wir freuen uns!
Veranstaltungen
Ganz viele Aktivitäten konnten oder können leider nicht stattfinden….
Integra Wels – Abgesagt
E-Rolli-Fußball Turnier – Abgesagt
Seefestspiele Mörbisch – Abgesagt
Schlossspiele Kobersdorf – Abgesagt
Für die Festspiele 2021 bitten wir um neuerliche Anmeldungen nach der Winterpause 2020/2021 ab Jänner 2021!
Kinderausflug Zirkus – Abgesagt
Nach langer und reiflicher Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir auch das ÖZIV Burgenland Sommerfest im Süden heuer nicht stattfinden lassen werden – die derzeitigen Entwicklungen der Situation sind nicht eindeutig und wir wollen kein unnötig großes Risiko heraufbeschwören. Die Tatsache, dass das Sommerfest in den beiden letzten Jahren sehr gut besucht war und wir keinesfalls nur eine limitierte Gruppe an Mitgliedern teilnehmen lassen möchten, ist Grund für die Aussetzung – nichts desto trotz haben wir uns bereits auf die Suche nach einer geeigneten Lokalität gemacht und dürfen im nächsten Jahr wieder laden und freuen uns auf zahlreiche Teilnahme!
Alle Details zu Terminen, Anmeldefristen etc. werden unsere Mitglieder per Newsletter, über Facebook, per Post oder auf unserer Homepage erreichen und wir freuen uns heuer ganz besonders auf zahlreiche Anmeldungen zu den möglichen kommenden Veranstaltungen.
Gerne können Sie uns Ihre Mailadressen übermitteln, damit Sie per Newsletter alle Informationen, Neuigkeiten und Themen schnell und unverzüglich erhalten können – Anmelden zum Newsletter geht auch ganz einfach über die Homepage www.oeziv-burgenland.at
Innovation mit Fokus auf Inklusion
Der burgenländische Traditionsmöbelhersteller Braun Lockenhaus setzt mit seinem jüngsten Produkt, dem neugeschaffenen Stehtisch „one4two“, auf Partizipation und Inklusion.
Der neue Tisch hat neben der klassisch hohen Tischplatte auch eine niedrigere, auf der auch sitzende Personen – zum Beispiel jemand in einem Rollstuhl – Getränke, Speisen und persönliche Gegenstände abstellen können.
Ein weiterer Akteur im Entwicklungsprozess von „one4two“ ist Hans-Jürgen Groß, Experte für Barrierefreiheit und Ehrenpräsident des ÖZIV Burgenland, der sich seit Jahren dafür einsetzt, dass es Menschen mit Behinderungen sowie älteren Mitmenschen möglich wird, am gesellschaftlichen Leben uneingeschränkt teilzunehmen.
„Dieses inklusive Möbelstück macht ‚Sonderlösungen‘ für Menschen mit Behinderungen überflüssig und setzt neue Maßstäbe zum Netzwerken oder zur Unterhaltung für alle Menschen“, zeigt sich Experte Hans-Jürgen Groß begeistert.